Seattle:
Jeff Bezos geht offline: Amazon eröffnet Buchladen
Der Internetkonzern Amazon geht unter die stationären Buchhändler. Amazon-Chef Jeff Bezos hat sich für einen Laden in Seattle entschieden.
Mit dem Online-Verkauf von Büchern hat Amazon Buchhändler in vielen Ländern das Fürchten gelehrt - jetzt eröffnet der Konzern erstmals einen eigenen Laden mit gedruckter Literatur. Das Geschäft in der Amazon-Heimatstadt Seattle mit dem Namen Amazon Books soll ab Dienstag sieben Tage in der Woche geöffnet sein. "Tausende" Titel seien vorrätig, man könne auch Online-Bestellungen für Millionen weiterer Bücher aufgeben, erklärte der weltgrößte Online-Händler auf einer Website zum Shop. Dort zeigen auch einige Fotos, wie der Laden aussieht.
Amazon wolle die Vorteile des Online-Einkaufs und des stationären Handels verbinden, hieß es. Neben jedem ausgestellten Buch werden Kärtchen mit der Amazon-Bewertung platziert, die Preise im Laden und im Internet sollen gleich sein.
Laut der US-Zeitung "The Seattle Times" finden sich in dem Laden zur Eröffnung auch die persönlichen Buchfavoriten von Amazon-Chef Jeff Bezos: "The Gift of Fear" von Gavin de Becker, "The Five Love Languages" von Gary Chapman und "Traps" - geschrieben von seiner Frau MacKenzie Bezos.
Amazons Erfolg mit dem großen Angebot an Büchern und den Kostenvorteilen des Online-Geschäfts hatte in den vergangenen Jahren den Niedergang der großen amerikanischen Buchhandels-Ketten beschleunigt. So schloss der Branchenriese Barnes & Noble seinen großen Standort in Seattles University Village, wo Amazon jetzt seinen Laden aufmacht, bereits 2011.