
KEK will Meinungsmacht des Internets durchleuchten
Die Medienkontrollkommission hat jetzt ein Gutachten zum Thema "Die Bedeutung des Internets im Rahmen der Vielfaltssicherung" ausgeschrieben.
Die Potsdamer Medienkontrollkommission KEK macht sich Gedanken über die Meinungsmacht des Internets sowie dessen Zutun zur Vielfalt in den Medien und will dies per Gutachten durchleuchten. Das Gremium hat daher ein Gutachten zum Thema "Die Bedeutung des Internets im Rahmen der Vielfaltssicherung" ausgeschrieben. These: Die zunehmende Bedeutung des Internets – insbesondere auch hinsichtlich der Nutzung von Bewegtbildangeboten – habe Auswirkungen auf den Meinungsbildungsprozess. Eine umfassende Darstellung des Prozesses der Meinungsbildung im Internet sowie die sich daraus für die Vielfaltssicherung ergebenden Konsequenzen sollen daher Gegenstand des nächsten turnusmäßigen Konzentrationsberichts der KEK sein.
Folgende Punkte soll das Gutachten beachten: Das Internet soll zum einen hinsichtlich seiner Wirkung auf die Meinungsbildung analysiert werden. Zum anderen wünschen sich die Medienaufseher eine "ökonomische Bestandsaufnahmen und Überlegungen zu crossmedialen Verflechtungen der Akteure". Was den Meinungsbildungsprozess angeht, soll die Analyse auch auf die Bedeutung von Suchmaschinen ihrer Vorauswahl bestimmter Medienangebote sowie auf die Aktivitäten von Medienakteuren in sozialen Netzwerken oder Blogs eingehen. Interessiert ist die KEK auch an den crossmedialen Verflechtungen der Betreiber von Internetangeboten. Das Gutachten soll Ende Januar 2010 vorliegen. Bis Ende August können sich die potenziellen Gutachter bei der KEK bewerben.
Die KEK wacht eigentlich über die Konzentration in den klassischen Medien TV, Print oder Radio - das besagt schon der Namen "Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereicht". Nach und nach haben die Konzentrationsberichte der vergangenen Jahre aber auch die neuen Medien und insbesondere das Internet als wichtiges Marktinstrument hervorgehoben. Dass die Potsdamer nun das Internet in die Betrachtung der Medienkonzentration einbeziehen, verwundert daher wenig.