
Kartellamtsbeschluss:
Kabel Deutschland darf Tele Columbus nicht übernehmen
Die Übernahme des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus durch den deutschen Marktführer Kabel Deutschland steht vor dem Aus.
Die geplante Übernahme des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus durch den Konkurrenten und Marktführer Kabel Deutschland ist am Veto der Wettbewerbshüter gescheitert. Kabel Deutschland habe die Bedenken des Bundeskartellamts gegen das Geschäft nicht ausräumen können, wie das Unternehmen mitteilt. Kabel Deutschland und das Kartellamt konnten sich demnach nicht darüber einigen, wie viele ostdeutsche Netze von Tele Columbus Kabel Deutschland abgeben sollte, um grünes Licht für den Zusammenschluss zu bekommen.
Das Kartellamt hatte massive Bedenken gegen die Übernahme der Nummer drei auf dem deutschen Kabelmarkt durch den Marktführer, weil sie Wettbewerbseinschränkungen befürchtete. Kabel Deutschland hat daraufhin im Januar angeboten, Netze von Tele Columbus in Berlin, Dresden und Cottbus zu verkaufen, um die angestrebte Fusion zu retten. Das Kartellamt verlangte jedoch den Angaben zufolge, dass Kabel Deutschland fast 60 Prozent der zu erwerbenden Netze abgibt - doppelt so viel wie angeboten.
Dies hält Kabel Deutschland für wirtschaftlich nicht machbar. "Wir bedauern, dass das Kartellamt trotz unserer umfangreichen Zusagen, mit denen wir bis an die Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen sind, an seinen Bedenken festhält", sagt Firmenchef Adrian von Hammerstein. Man sei auf diese Transaktion aber "nicht angewiesen".
Kabel Deutschland betreibt Netze in 13 Bundesländern und versorgt rund 8,5 Millionen angeschlossene Haushalte. Tele Columbus hat Kabelnetze vor allem in Ostdeutschland. Dritter großer Anbieter ist Unitymedia.
dapd/kas