Wegen Corona-Krise:
Kaufhof stellt Antrag auf Schutzschirmverfahren
Die Corona-Krise fordert ein prominentes Opfer: Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof von René Benko muss wegen des Umsatzausfalls - 80 Millionen Euro pro Woche - unter den Rettungsschirm.
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof verliert durch die staatlich angeordneten Ladenschließungen viel Geld. Jetzt soll ein Schutzschirmverfahren helfen, das Traditionsunternehmen vor dem Aus zu bewahren.
"Die harten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für den innerstädtischen Non-Food-Handel und die langwierige Umsetzung staatlicher Hilfe über die Hausbank haben diesen Schritt notwendig gemacht", heißt es in einer Erklärung des Unternehmens.
Eine halbe Milliarde Euro Umsatz fehlt
Nach eigenen Angaben verliert Galeria Karstadt Kaufhof durch die Schließung der Warenhäuser seit dem 18. März jede Woche mehr als 80 Millionen Euro Umsatz. Bis Ende April werde sich der Umsatzausfall auf mehr als eine halbe Milliarde Euro summieren. Der Handelsriese mit seinen mehr als 28.000 Mitarbeitern hatte schon vor Wochen für weite Teile der Belegschaft Kurzarbeit beantragt. Am Mittwoch geschah dies auch für die 1300 Mitarbeiter der Zentrale. Außerdem stoppte der Konzern alle Mietzahlungen.
"Die Restrukturierung der Warenhäuser war vor dieser Krise auf einem sehr guten Weg", sagte Finanzvorstand Miguel Müllenbach. Das Unternehmen habe auf wichtigen Feldern wie der Digitalisierung, der Modernisierung der Logistik und der Neuausrichtung der Sortimente enorme Fortschritte gemacht und es sei dank der finanziellen Beiträge des Gesellschafters René Benko praktisch schuldenfrei gewesen.
Arndt Geiwitz wird Generalbevollmächtigter
Vom Amtsgericht Essen wurde nun der Düsseldorfer Insolvenzexperte Frank Kebekus zum vorläufigen Sachwalter im Schutzschirmverfahren bestellt. Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz unterstützt als Generalbevollmächtigter die Geschäftsführung. Diese will das Verfahren jetzt nutzen, um die Restrukturierung fortzusetzen und Galeria Karstadt Kaufhof zukunftsfähig aufzustellen, hieß es. (dpa/mw)