
Werbewirkung:
Kein Witz: Popcorn macht Kino-Werbung unverdaulich
Wer Popcorn im Kino isst, erinnert die Werbung später weniger. Das besagt eine Kölner Studie. Snacker werden "immun" gegen Werbung, so die Wissenschaftler.
Es klingt zunächst wie ein Witz: Wissenschaftler an der Universität Köln haben herausgefunden, dass Kinowerbung bei Zuschauern weniger Wirkung zeigt, die gerade einen anderen Snack essen. Die Wiedererkennung von Produkten leidet. Zunge und Lippen würden automatisch den Namen nachformen, der auf der Leinwand gesprochen wird, ohne dass sich der Mund tatsächlich bewegt, so Sascha Topolinski von der Uni. Sind Lippe und Zunge aber beschäftigt, fällt dieser Mechanismus weg. Diese Erkenntnis hat er nun im "Journal of Consumer Psychology" veröffentlicht.
Um seine These zu belegen hatte er ein Feldexperiment gestartet: Eine Gruppe bekam Popcorn zu essen, eine Kontrollgruppe einen Zuckerwürfel, der sich schneller im Mund auflöste. Die Gruppe der Zucker-Lutscher mochte anschließend die beworbenen Produkte mehr als andere, neue Produkte. Die Popcorn-Esser hingegen mochten beworbene und neue Produkte hingegen gleich stark. Die Folgerung der Wissenschaftler: "Sie sind durch das Popcornessen immun gegen die Werbung geworden." In einem weiteren Experiment wiesen die Kölner zudem nach, dass auch die Kaufentscheidung, die die Werbung positiv beeinflusst hatte, bei snackenden Zuschauern deutlich geringer zugunsten der beworbenen Produkte ausfiel.