
Social Media:
Keine Homosexuellen-Spots - Boykottaufrufe gegen Barilla
In einem Interview erklärte Barilla-Chef Guido Barilla die Familie zum Mittelpunkt seiner Kommunikation. Und lehnte einen Spot mit Homosexuellen ab. Die Folge: Boykottaufrufe.
Guido Barilla, Chef der gleichnamigen Pasta-Marke, bekommt zurzeit einen Schnellkurs in Sachen Social Media: In einem Interview mit dem italienischen Radiosender "24" sagte er: "Ich bin für die traditionelle Familie, ich werde nie einen Spot mit Homosexuellen realisieren." In der Diskussion mit den zwei Moderatoren schob er unter anderem noch nach: "Wenn ihnen unsere Pasta und unsere Kommunikation gefällt, dann essen sie unsere Pasta. Wenn ihnen das nicht passt, was wir sagen, ist es besser, sie essen eine andere Pasta", so Barilla. Der Radio-Ableger der Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore" hat eine Passage des Gespächs auf der Sender-Website veröffentlicht.
Barillas Aussagen verbreiteten sich am Donnerstag schnell über das Netz, insbesondere via Twitter. Inzwischen werden die verschiedenen Facebook-Seiten von Barilla mit Boykottaufrufen geflutet, das betrifft auch die Repräsentanz in dem sozialen Netzwerk für den deutschen Markt. Diverse internationale Medien griffen die Äußerungen des Italieners auf. Inzwischen hat sich Barilla deshalb entschuldigt, per Pressemitteilung und auch auf Facebook.
In Barilla-Spots für den Heimatmarkt Italien sind zumeist Familien beim Essen zu sehen. In Deutschland verfolgt die Marke eine etwas andere Strategie: Mal warb Ex-Tennisstar Steffi Graf für Barilla. Seit April betont das Unternehmen vor allem seine Herkunft. Die Dachmarkenkampagne inklusive Fernseh-Clips trägt deshalb das Motto "Eine italienische Liebesgeschichte" (Kreation: Young & Rubicam, Mailand).
Zwei deutsche Spots:
Ein italienischer Spot: