
Yahoo:
Keine Trendwende unter Marissa Mayer: Yahoo-Umsatz sinkt weiter
Auch mehr als ein Jahr nach dem Amtsantritt von Marissa Mayer als Yahoo-Chefin schwächelt der Internet-Pionier. Schuld ist der schwächelnde Umsatz mit Bannerwerbung und die hohen Entwicklungskosten für neue Produkte.
Auch mehr als ein Jahr nach dem Amtsantritt von Marissa Mayer als Yahoo-Chefin schwächelt der Internet-Pionier. Im dritten Quartal ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar zurück (815 Mio Euro). Der operative Gewinn schrumpfte wegen hoher Entwicklungskosten für neue Produkte sogar um 39 Prozent auf 93 Millionen Dollar, wie Yahoo im kalifornischen Sunnyvale mitteilte.
Mayer war angetreten, um Yahoo nach Grabenkämpfen im Management aus der Lethargie zu reißen. Das ist ihr in Teilen auch gelungen. Wie sie immer wieder betont, flattern dem Unternehmen viele Bewerbungen ins Haus und die Nutzerzahlen für die diversen Angebote steigen. Yahoo hatte unter anderem seine Fotoplattform Flickr generalüberholt, stark in Apps für Smartphones und Tablet-Computer investiert sowie mehrere Unternehmen wie die Blog-Plattform Tumblr gekauft.
Yahoo sieht sich bei der Jagd nach Werbegeldern aber weiterhin harter Konkurrenz von Rivalen wie Google oder Facebook ausgesetzt. Der Yahoo-Umsatz mit Bannerwerbung sank um sieben Prozent auf 470 Millionen Dollar. Das lag unter anderem an einem Preisverfall. Auch die bezahlten Links bei Suchergebnissen warfen weniger ab.
Unterm Strich ging der Konzerngewinn auf 297 Millionen Dollar zurück nach 3,2 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Damals hatte allerdings der Verkauf von Anteilen am chinesischen Internetkonzern Alibaba das Ergebnis massiv in die Höhe getrieben. Die Reaktion der Anleger fiel dennoch milde aus. Vorbörslich legte das Papier um rund ein Prozent zu. Denn gleichzeitig kündigte Yahoo an, sich bei einem möglichen Börsengang von der chinesischen Online-Plattform Alibaba von weniger Anteilen zu trennen als ursprünglich angedacht. Yahoo hält noch rund 24 Prozent an Alibaba. Die Beteiligung an dem erfolgreichen Unternehmen aus China ist das Tafelsilber von Yahoo und sorgte in der Vergangenheit regelmäßig für fette Gewinne. Jetzt hieß es, Yahoo werde 208 Millionen Alibaba-Aktien verkaufen statt der zuvor geplanten 261 Millionen. (dpa)