Bei der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen setzt sich der Trend fort, dass bei ihnen gedruckte und digitale Inhalte nebeneinander Platz finden. Schon bei den Vorschülern (vier bis fünf Jahre) darf bereits fast jedes vierte Kind ab und zu an den PC (22 Prozent), und fast jedes fünfte Kind ist bereits im Internet (17 Prozent). Das entspricht 4,6 Millionen und 4,4 Millionen jungen Nutzern in Deutschland. Bei Schulkindern ab sechs Jahren steigen die Nutzerzahlen vor allem in Richtung Internet rasch an: So ist nicht nur die Hälfte der über zehnjährigen Internet-User fast täglich online, sondern auch bei den Sechs- bis Neunjährigen sind es schon zehn Prozent. Der Zugang erfolgt dabei in der Regel über stationäre Computer, denn erst zwölf Prozent (0,71 Millionen) dürfen einen Tablet-PC nutzen. Doppelt so hoch, mit 25 Prozent (1,5 Millionen), ist der Anteil der Kinder, denen Vater und Mutter erlauben, ein eigenes Smartphone zu besitzen oder das der Eltern zu nutzen. Insgesamt steigt damit die Zahl junger Verwender von Tablets und Smartphones auf 1,76 Millionen (30 Prozent).

Die gute Nachricht für Anbieter von Kinderprodukten: Für die Sechs- bis 13-Jährigen gibt es insgesamt 38 Cent mehr Taschengeld als im Vorjahr - monatlich 27,56 Euro. Auch Kinder im Vorschulalter werden schon ordentlich mit Geld an Feiertagen und Geburtstagen beschenkt. Durchschnittlich bekommen die Vier- bis Fünfjährigen, die Taschengeld beziehen, 10,68 Euro im Monat. Das sind allerdings rund vier Euro weniger als 2012. Ihr Taschengeld geben die Kinder der Studie zufolge für Süßigkeiten, Zeitschriften, Essen und Getränke aus.

Christine Bockamp, Bundesvorsitzende des Deutschen Konsumentenbunds e.V. und Expertin im Bereich Verbraucherschutz, mahnt die Händler zur Vorsicht: "Zwar zeigt die Studie die Marktmacht, die Kinder und Jugendliche heute haben und weshalb sie so interessant als Zielgruppe sind. Gleichzeitig sind sie aber auch besonders schutzbedürftig. In den letzten zwölf Monaten musste der Konsumentenbund 108 Mal einschreiten, weil Händler sich nicht an die Werberegeln für Kinderprodukte gehalten haben. Und das, obwohl Werbung, die sich an Kinder richtet, in der EU seit 2008 strikt untersagt ist."

Die KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) wird vom Ehapa-Verlag vorgestellt. Die Studie basiert auf 1645 Doppelinterviews von Kindern und Eltern.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.