
Kieler Nachrichten: Auftragsentzug führt zu Massen-Entlassungen
Bittere Nachrichten für den Medienstandort Kiel: Weil angeblich die Geschäftsführung der Kieler Nachrichten einer Zeitarbeitsfirma einen Auftrag in der Weiterverarbeitung entzogen haben sollen, bangen jetzt mehr als 380 Mitarbeiter um ihre Jobs.
Schwerer Schlag für den Medienstandort Kiel: Weil offenbar die Geschäftsführung der "Kieler Nachrichten" unter anderem der Zeitarbeitsfirma TB Personaldienste GmbH einen Auftrag in der Weiterverarbeitung des Druckzentrums entzogen haben soll, muss die Zeitarbeitsfirma sowie dazugehörige Firmen Entlassungen im größeren Stil vornehmen.
Im Gespräch sind nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mehr als 380 Mitarbeiter. Die Beschäftigten sollen unter anderem in der Weiterverarbeitung der "Kieler Nachrichten" gearbeitet haben. "Das ist für den Standort Kiel ein schwarzer Tag", erklärt eine Verdi-Sprecherin gegenüber W&V Online.
Laut Gewerkschaftsangaben hat das Landesarbeitsamt die Kündigungen bereits registriert. Dazu gehören neben der TB Personaldienste GmbH auch die Tabel GmbH sowie PND Service GmbH. Alle Unternehmen firmieren laut verdi unter dem Begriff Tabel Gruppe mit Sitz der Hauptfirma in Laatzen. Die TB Personaldienste sowie die Geschäftsführung der Kieler Nachrichten waren vorerst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die TB Personaldienste GmbH kündigte an, demnächst eine Pressenotiz herauszugeben. Die Gewerkschaft verdi hat inzwischen die Politik eingeschaltet. "Wir haben der SPD, den Linken sowie den Grünen die notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt", sagt ein Gewerkschaftsfunktionär.
Die "Kieler Nachrichten" gehören in Schleswig-Holstein zu einer der größten Regionalzeitungen des Landes. Die Madsack-Gruppe aus Hannover hatte sich im Februar vergangenen Jahres an dem Verlagshaus beteiligt und von dem Berliner Zeitungshaus Axel Springer eine Minderheitsbeteiligung erworben.