Obwohl das iPad im Spot fast genauso ausführlich beschrieben wird wie das Kindle, zeigten diese Ergebnisse, dass Kindle hinsichtlich der Markenerinnerung dem iPad überlegen ist. Der vergleichende Spot erzielte demnach "eine sehr gute Wirkung" für das Amazon-Tablet, ohne den Konkurrenten zu sehr zu stärken, so Frenzel.

Wichtig für Kaufentscheidungen seien jedoch die Verankerung im Langzeitgedächtnis und die "persönliche Relevanz". Denn Studien hätten bewiesen, dass nur Informationen, die ein Zuschauer als wichtig für sich selbst erachtet, die Chance haben, auch langfristig erinnert zu werden - was sich auf die Produktwahl am Point of Sale auswirkt. 

Bei den Probanden waren sowohl „iPad“ als auch die Marke „Apple“ stark im Langzeitgedächtnis verankert. "Die Kreation hat sich also durchaus positiv auf das Apple iPad ausgewirkt", so Frenzel. "Im Falle einer assoziativen Markenstrategie hat sich der Spot jedoch auch für den Werbetreibenden Amazon gelohnt, da der Spot, der von den Teilnehmern eindeutig der Marke Amazon Kindle zugesprochen wird, insgesamt durchaus von der positiven Wirkung des iPads profitiert."

Vom Amazon-Spot profitieren also beide Seiten. Was nicht immer der Fall ist: "Bei differenzierenden Marketingstrategien sind vergleichende Werbespots jedoch mit Vorsicht zu genießen", so Frenzel.

Weitere Details der neurowissenschaftlichen Untersuchung finden Sie im Serviceplan-Blog.


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.