Breuer weist einmal mehr den Verdacht zurück, es habe vor einem hochkarätigen Treffen beim damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder am 27. Januar 2002 Absprachen etwa mit dem damaligen Chef der WAZ-Gruppe über den Umgang mit der Kirch-Beteiligung am Springer-Verlag gegeben. Auf dem Treffen selbst sei unter anderem über die schwierige finanzielle Lage Kirchs gesprochen worden. Die Teilnehmer des Treffens hätten natürlich gerne gehört, dass die Deutsche Bank einen Beitrag leisten würde. "Ich habe mich insoweit zugeknöpft verhalten", sagt Breuer. Auch der mögliche Verkauf von Teilen der Kirch-Gruppe sei durchaus Thema gewesen.

Neben Breuer musste in der ersten Sitzung nach dem Tod Kirchs auch der frühere Chef der HypoVereinsbank (HVB), Albrecht Schmidt, aussagen. Er sollte über zwei Bankentreffen Auskunft geben, auf denen am 14. Februar 2002 verschiedene Gläubiger-Banken der Kirch-Gruppe einmal auf Einladung der Deutschen Bank und einmal auf Einladung von Kirchs Taurus-Holding über die Lage des Medienkonzerns gesprochen wurde. Schmidt war allerdings bei keinem der beiden Treffen dabei.

An diesem Mittwoch soll auch der damalige Chef der Dresdner Bank, Bernd Fahrholz, vernommen werden. Danach steht der frühere HVB-Risikovorstand Stefan Jentzsch auf der Zeugenliste - der immerhin auf einem der beiden Treffen dabei gewesen ist. Auch am Donnerstag geht der Prozess weiter. Schließlich soll am 14. November auch die Verlegerin Friede Springer dem Gericht Auskunft geben.