"Der Junge ist tot. Die Welt dreht sich weiter. Nicht bei uns. Jedenfalls nicht heute. Der Junge am Strand wird den ganzen Tag bei uns zu sehen sein. Ganz oben. 24 Stunden. Passiere, was wolle. Denn sein Recht auf ein Leben wurde ihm genommen. Dann hat er zumindest das Recht, noch einmal gesehen zu werden."

Wie Plöchinger andeutet: Selbst der Boulevard hält inne und denkt nach. So hat Springers "Bild" am Donnerstag die letzte Seite – sonst für das Bunteste reserviert – freigeräumt und dort rund um das Motiv des toten Dreijährigen eine Art Traueranzeige gestaltet. Immerhin. Und vielleicht vermag das Foto des kleinen Jungen die Politiker eher wachzurütteln als 1000 Texte. Es bleibt zu hoffen.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.