Auch der private Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 mit Stationen wie Sat.1, Kabel eins und ProSieben verweist auf ein umfassendes Sicherheitskonzept und ein eigenes Notfallmanagement. "Unsere IT-Systeme sind mehrfach abgesichert und redundant ausgelegt. Dadurch bieten wir eine höchstmögliche Sicherheit, sowohl für unsere Sender als auch die digitalen Angebote. Für unsere zusätzliche, mehrstufige Security-Software setzen wir nur die neueste Technik ein und überprüfen die Systeme regelmäßig auf Durchlässigkeit", berichtet eine Sprecherin der Sendergruppe in Unterföhring.

Die Deutsche Welle prüft ebenfalls regelmäßig die Sicherheit. Und die Mediengruppe RTL Deutschland mit ihren Sendern RTL, Vox oder auch n-tv versichert: "Wir sind im Bereich Broadcasting und IT gut gesichert. Damit das so bleibt, erläutern wir unsere diversen Schutzmaßnahmen für unsere Sender und Plattformen nicht öffentlich." WDR und ZDF wollen unter Hinweis auf die Sicherheit keine näheren Angaben. Es wird aber auch hier deutlich: Sie beobachten laufend die Bedrohungslage.

Dass Hacker hierzulande durchaus eine Chance haben, TV oder dessen digitale Ableger lahmzulegen, wurde bereits bewiesen. Das Opfer war RTL. Der Sender hatte im Sommer 2011 die Gamer-Szene mit einem unglücklichen Beitrag von der Kölner Messe Gamescom gegen sich aufgebracht. Darin wurden die Spielbegeisterten als verschrobene Einsiedler dargestellt. Der riesige Unmut der Gamer-Szene äußerte sich öffentlich: Tausende Programmbeschwerden gingen bei den Medienwächtern ein, im Netz tobte ein riesiger Shitstorm und ein angedrohter Hackerangriff wurde auf Teilen der RTL-Seite umgesetzt. Sie waren vorübergehend nicht zu erreichen. Gegen die Gamer hatte RTL eine Chance: Der Sender zeigte Reue und entschuldigte sich zeitnah. TV5 Monde hat es da mit der IS schon schwerer.

Allerdings zeigt aktuell ein kurioser Vorfall, wie leicht der französische Sender es den Hackern macht. Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Freitagmorgen online berichtet, enthüllte TV5-Monde-Reporter David Delos während eines Interviews in einer Nachrichtensendung unabsichtlich Zugangsdaten – "weil die Passwörter für das Youtube-, Instagram- und das Twitter-Konto des Senders auf großen Notizzetteln hinter Delos an der Wand hingen", wie es heißt. Im Video ist der Patzer etwa ab Minute 3:44 zu sehen.

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.