
Rechtsstreit:
Latex-Fotos: Gabriele Pauli kassiert Schlappe im Streit mit "Bild"
Das Oberlandesgericht München urteilt im Fall Gabriele Pauli vs "Bild", dass Kolumnist Franz Josef Wagner "Latex-Landrätin" schreiben durfte...
Die bayerische Politikerin Gabriele Pauli hat im Rechtsstreit um ihre Fotos mit Latex-Handschuhen nun doch eine Schlappe erlitten. Das Oberlandesgericht München hat die Klage der ehemaligen Fürther Landrätin gegen einen Beitrag von "Bild.de" abgewiesen. Dort und in der Printausgabe der Springer-Boulevardmarke war sie unter anderem als "durchgeknallte Frau" bezeichnet worden. In erster Instanz hatte das Landgericht Traunstein im Mai darin eine unzulässige Schmähkritik gesehen und die weitere Verbreitung verboten. Zudem war das Landgericht noch der Meinung gewesen, die Bezeichnung "Domina-Posen" sei nicht von den Tatsachen gedeckt (Az.: acht O 5139/11). Pauli ist heute fraktionslose Landtagsabgeordnete.
In der Auseinandersetzung um eine "Post von Wagner“ aus dem Frühjahr 2007 ist es darum gegangen, dass "Bild" Kolumnist Franz Josef Wagner Pauli als "Latex-Landrätin" und als "durchgeknallte Frau" bezeichnet hat. Er bezog sich auf eine legendäre Fotostrecke im damaligen Gesellschaftsmagazin "Park Avenue“. Die Politikerin klagte auf Unterlassung und forderte Schmerzensgeld.
Hintergrund: Die frühere CSU-Politikerin wurde 2006 bundesweit bekannt, weil sie zum Sturz des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) beitrug. Stoiber erklärte Anfang 2007 seinen Rücktritt. Auch der BR brachte das Latex-Foto im Zusammenhang mit einem Ex-Erotikmodel, das sich um eine Position als Landrätin bewarb - gegen ihn klagte Pauli ebenso erfolglos, auch wenn sie darin einen Eingriff in ihr Persönlichkeitsrecht erkannte. Überdies war nach ihrer Darstellung die Veröffentlichung der Bilder in dem mittlerweile eingestellten Glamour-Magazin "Park Avenue" in dieser Form von ihr nicht gewollt.