
Print-Neustart:
Lesbisches Magazin "Straight" holt sich Starthilfe bei Merkel
Mit "Straight" bringt der Berliner Start-up-Verlag Tchakabum ein neues Magazin an den Kiosk, das "die Facetten der lesbischen und queeren Liebe zeigen will". Im Videoclip zur Erstausgabe wirbt "Angela Merkel" für den Titel ...
Mit "Straight" liegt ab sofort ein Magazin für queere Frauen am Büdchen. Wem der Titel des Neustarts bekannt vorkommt, dem ist vermutlich in den vergangenen Tagen ein witziger Werbespot fürs Blatt im Social Web begegnet: Das Team um "Straight" -Herausgeberin Felicia Mutterer hat sich Starthilfe bei "Angela Merkel" geholt. In dem Clip wird ein Double der Kanzlerin von einer Frau geherzt, dazu sind Radionachrichten zu Irland zu hören, wo kürzlich mit einer Volksabstimmung der Weg für die gleichgeschlechtliche Ehe freigemacht wurde. Ausgerechnet Merkel, die gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ist! Die Doppelgängerin in dem Werbegag kommt aus Polen. "Straight" hat den Videoclip zur Erstausgabe weit verbreitet:
Ganz Europa hasst Merkel? Ja, bis auf diese Frau... http://t.co/kWwwe0h6SU #JippieJayGay #LoveWins #Homoehe
https://t.co/MXeKh27ZZT
— STRAIGHT magazine (@STRAIGHT) 16. Juli 2015
Mit "Straight" erscheint nun die erste Publikation des Berliner Start-up-Verlags Tchakabum, die "die Facetten der lesbischen und queeren Liebe zeigen will", wie es heißt. Neben den Geschichten aus dem Alltag frauenliebender Frauen und Paare liege ein Schwerpunkt auf Sexualität. Darüber hinaus gibt es Einblicke in die Community, Fashion und Beautystrecken, auch Mode- und Reisetipps sind zu finden. "Straight ist schlicht ein Frauen-Magazin für Frauen, die Frauen lieben”, sagt Herausgeberin Mutterer. Das erste Heft erscheint mit einer Auflage von 15.000 am 22. Juli und kostet 4,90 Euro. "Straight" ist bundesweit im Bahnhofsbuchhandel und im gut sortierten Pressehandel erhältlich. Die IPS Pressevertrieb betreut den Einzelverkauf. Das Magazin erscheint in diesem Jahr noch ein weiteres Mal. 2016 soll es sechs Ausgaben geben.
Die Idee zu dem Magazin hatte Felicia Mutterer vor fünf Jahren. Zusammen mit Eva Werle und Sven Markschläger sowie dem Kreativteam bestehend aus der Fotografin Nadine Lambertz (Barrikadestudio), Grafikdesigner Andreas Pietsch (Streifenschnitt) und der queeren Künstlerin Jasmin Acar setzt die Berlinerin diese Idee nun um. Das selbst formulierte Ziel lautet: "Straight zeigt, wie wenig stereotyp Frauen sind. Mit dem Magazin wollen wir Rollenbilder schaffen, mit dem sich frauenliebende Frauen - auch die bislang weniger sichtbaren - identifizieren können."
Während der Zeitschriftenmarkt ein breites Angebot für Schwule bereithalte, gebe es in Deutschland gerade einmal ein einziges klar positioniertes Printmagazin für die Zielgruppe der rund zwei Millionen lesbischen und queeren Frauen, heißt es aus Berlin.