
Michael Martens:
Lesetipp: Wie ein "FAZ"-Mann die Griechen provoziert
"FAZ"-Korrespondent Michael Martens zettelt mit kritischen Fragen beim griechischen Politiker Alexis Tsipras einen Streit an. Was Martens dazu sagt - ein Lesetipp.
Der griechische Oppositionsführer Alexis Tsipras ist aufgrund des rigorosen Spardiktats nicht gut auf die Deutschen allgemein zu sprechen. Aber Michael Martens steht jetzt sogar auf seiner schwarzen Liste. Grund: Der Korrespondent der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hat in einem Interview mit dem Politiker angeblich "unethische Fragen" gestellt. Martens dokumentierte in der "FAS" die noch nicht einmal acht Minuten, bevor der Grieche das Interview abgebrochen hat. Überschrift: "Und willst du nicht mein Bruder sein". Auch ein Audio-Mitschnitt des Gesprächs ist online veröffentlicht. Flugs beschwerte sich die Pressesprecherin des griechischen Politikers bei "FAZ"-Herausgeber Günther Nonnenmacher, in Athen schlugen sich oppositionsnahe Medien auf Tsipras' Seite. Seither tobt ein heftiger Streit zwischen Tsipras und der "FAZ ".
Über die "Geschichte einer Kommunikationsstörung", wie Martens seine Story untertitelt hat, hat sich der Journalist nun in einem Interview bei "Newsroom.de" geäußert. Den Vorwürfen griechischer Medien, zu scharf gefragt zu haben, hält Martens entgegen: "Normalerweise lege ich besonders scharfe Fragen auch nicht an den Anfang, sondern irgendwo in die Mitte oder an das Ende eines Gespräches, wenn die Gesprächspartner schon denken, da komme nichts mehr. Nun ist Tsipras aber ein Politiker mit einer dermaßen scharfen Zunge, dass ich glaubte, wer so austeilen kann, knicke auch nicht gleich ein, wenn unangenehme Fragen kommen."