
Letzte Hoffnung für Timm TV
Viel ist nicht mehr übrig vom insolventen Schwulensender Timm. Das operative Geschäft läuft bereits extern. Demnächst beraten Gläubiger und Interessenten über die Zukunft des Prorgramms.
Im August steht endgültig fest, ob auf den Ruinen des insolventen Spartenkanals Timm ein Abo-Sender erbaut werden kann. Denn im kommenden Monat beratschlagen Gläubiger und Interessenten über die Zukunft des Programms.
Viel ist indes nicht vom Schwulensender übrig: Via Satellit und Internet ist Timm bereits nicht mehr zu empfangen, einzig via Kabel und IPTV läuft das Programm noch bei Net Cologne und T-Home. Gesendet werden alte Inhalte. Geschäftsführer Frank Lukas bestätigt: „Im Moment wird als Übergangslösung ein Notprogramm gesendet.“ Auch die Mitarbeiter von Sender und Betreiber Deutsche Fernsehwerke dürften gekündigt sein: Alle Telefone sind abgestellt, die Mail-Adressen nicht mehr vergeben. Bereits im Mai hatte sich Timm von 25 Mitarbeitern getrennt.
Fest steht jetzt auch: Die Sendeabwicklung läuft nicht mehr über den Spartenkanal selbst, sondern über den ehemaligen technischen Dienstleister des Senders, Cine Plus. Das Unternehmen hat vor Kurzem das operative Geschäft übernommen. Bis zur Gläubigerversammlung wird dies voraussichtlich so bleiben. Was danach kommt, bleibt unklar: Frank Lukas glaubt nach wie vor an ein Überleben des Senders: „Alle Interessenten wollen den Sender fortführen.“
Hinter dem Schwulensender Timm stehen gleich mehrere bekannte Unternehmen. Allen voran hält die Produktionsfirma South & Browse aus Berlin mit 23,22 Prozent die Mehrheit des Spartenkanals. Auch die Verlagsgruppe Madsack ist mit 15 Prozent am Sender beteiligt. Die NRW.Bank folgt mit 12,5 Prozent. Technischer Dienstleister Cine Plus, der gerade die operativen Aufgaben des Senders übernommen hat, hält 4,17 Prozent.