Geschichte erleben:
MDR lässt die Berliner Mauer via Twitter noch einmal fallen
Hier treffen Geschichte und Gegenwart aufeinander - per Twitter stellt der MDR Sachsen-Anhalt die Geschehnisse rund um den Mauerfall nach.
Wie wäre der Fall der Berliner Mauer auf Twitter dargestellt worden? Aus dieser Frage entwickelte der MDR Sachsen-Anhalt ein außergewöhnliches Projekt und stellt mithilfe des Kurznachrichtendienstes zum 23. Jahrestag der Grenzöffnung das historische Ereignis in Echtzeit nach.
Reporter des Senders schlüpfen für einen Tag in die Rollen realer und fiktiver Personen und schildern deren Sicht auf die Geschehnisse am 9. November 1989. "Lese zum Frühstück das Neue Deutschland. Christa Wolf ruft zu Vertrauen in die DDR auf", twittert etwa ein erfundenes Parteimitglied, "Zeitungslektüre ergibt nicht viel Neues. Muss immer noch über Krenz' Rede von gestern lachen. Was denkt dieser Mann?" heißt es von einem Berliner Journalisten. Die Ausarbeitung des neuen Reisegesetzes, die Pressekonferenz eines verwirrten Günter Schabowskis und schließlich die Grenzöffnung an der Bornholmer Straße - nach und nach sollen sich die einzelnen Tweets zu einer facettenreichen Chronologie der Ereignisse zusammenfügen, so die Intention des MDR.
"Twitter bietet die Möglichkeit, die Erinnerung an diesen historischen Tag auf ganz neue Weise anzugehen", sagte die Direktorin des MDR-Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt, Elke Lüdecke. Auch Sascha Möbius, Leiter der Gedenkstätte Marienborn, die als Schauplatz der Aktion dient, lobt den erinnernden Charakter des Projektes: "Hier treffen Geschichte und Gegenwart aufeinander und werden in einem ganz neuen Maß für junge Leute erlebbar. Ein wichtiger Schritt, damit die Ereignisse von damals heute nicht in Vergessenheit geraten."