Sollte Bauer Media zugreifen, dürfte das Auslandsgeschäft der Hamburger immer mehr an Gewicht gewinnen. Bereits 2010 stieg der Auslandsanteil auf 60 Prozent. Der Konzern hatte erst vor einigen Jahren einen großen Teil des Portfolios von der britischen Emap-Gruppe übernommen. Dazu gehören auch diverse Radiobeteiligungen.

Damit hat Yvonne Bauer erstmals den weiteren unternehmerischen Kurs des Zeitschriftenhauses skizziert. Ihr Vater Heinz Bauer werden "mit sofortiger Wirkung" 85 Prozent der Kommanditanteile des Konzerns an die 33-Jährige übertragen, heißt es. Yvonnes Schwestern Mirja, Nicola und Saskia sind mit jeweils fünf Prozent als Kommanditisten am Unternehmen beteiligt. Der 71-jährige Heinz Bauer bleibt jedoch weiterhin persönlich haftender Gesellschafter und seiner Tochter mit Rat zur Seite stehen. "Ich werde eine zeitlang als Co-Pilot dabei bleiben", sagte er. Wenn nötig, werde er auch ins Steuer greifen.

Die bisherigen Unternehmen des Medienkonzerns würden unter dem Dach der Heinrich Bauer Verlag KG zusammengeführt, teilt der Verlag mit. Bereits zum 1. Januar 2010 hatte der Konzern Yvonnes unternehmerische Beteiligung ausgebaut, indem ihr die Mehrheiten an den neugegründeten Unternehmenssparten Yvonne Bauer Redaktions KG und der Yvonne Bauer Service KG übertragen wurden.

Mit 2,11 Milliarden Euro Umsatz, einem Plus von 18 Prozent, habe die Bauer Media Group im Geschäftsjahr 2009 "erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Schwelle überschritten", so die Bilanz. Davon erzielte der Verlag 57,6 Prozent im Ausland, so dass die Auslandsumsätze erstmals die inländischen übertreffen. Deutschland bleibe aber der "der mit Abstand wichtigste Markt". Für das Jahr 2010 rechnet die Mediengruppe mit einem Gesamtumsatz von 2,03 Milliarden Euro. Die Bauer Media Group beschäftigt im In- und Ausland rund 8.000 Mitarbeiter.

Für das laufende Geschäftsjahr ist das Verlagshaus optimistisch, dass in Deutschland das Geschäft zulegt. "Wir sehen gute Chancen, uns ordentlich nach vorne zu entwickeln", meint Verlagsgeschäftsführer Andreas Schoo. 2011 will Schoo neue Produkte im Print- und im Digitalgeschäft einführen. Sie sollen möglicherweise zusätzlichen Umsatz bringen. Einzelheiten nannte er hierzu nicht. jmk/gl