Die Reaktion des ARD/ZDF-kritischen Privatfunkverbandes VPRT lässt nicht lange auf sich warten. Dessen Präsident Jürgen Doetz wettert: "Diese Zahlen zeugen von einem völligen Realitätsverlust der gebührenfinanzierten Anstalten und im Besonderen beim ZDF. Eine solche Gebührenerhöhung anzumelden und damit die vom VPRT immer wieder kritisierte Expansion in Gebühren zu meißeln, ist gleichermaßen ein Affront gegenüber den Gebührenzahlern und eine Ohrfeige für die Politiker, die sich derzeit für ein neues Finanzierungsmodell engagieren." Doetz fürchtet nun, dass die Forderungen die noch fehlenden Abstimmungen in einigen Landtagen zum neuen Gebührenmodell gefährden könnten.

Vom Jahr 2013 an wird das Modell auf eine Haushaltsabgabe umgestellt. Dann ist jeder Haushalt verpflichtet, Gebühren zu entrichten, nicht allein mehr jene, die zu Hause über Empfangsgeräte verfügen. Das neue Gebührenmodell muss noch alle Länderparlamente passieren, bislang sind es nur sieben. Wie viele Haushalte daher die neue Gebühr entrichten werden - noch offen. Die KEF wird nachher einen eigenen Vorschlag auf Basis des von ARD und ZDF geforderten Mehrbedarfs erarbeiten. Das gesamte Gebührenaufkommen beträgt bislang jährlich gut sieben Milliarden Euro.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.