
Manfred Schüller erobert Nordpol
Der Ex-Springer&Jacoby- und Publicis-Chef Manfred Schüller steigt bei Nordpol ein und gründet mit seinen Co-Gesellschaftern die neue Strategie-Unit X-Pol.
Die Hamburger Kreativschmiede Nordpol expandiert. Gemeinsam mit dem früheren Springer & Jacoby- und Publicis-Chef Manfred Schüller bauen die Werber Lars Rühmann und Mathias Müller-Using die Strategie-Unit X Pol auf.
„Bereits zu meiner Publicis-Zeit, als wir im Wettbewerb standen, hatten wir einen guten Draht. Die Konsequenz daraus ist der Beginn einer übergreifenden Zusammenarbeit, die wir mit der Gründung von X Pol manifestieren“, sagt Schüller im Gespräch mit W&V. Ziel von X Pol sei es, sich als Markenlabor auf die „Zukunftsfähigkeit von Marken und ihrer Kommunikation zu konzentrieren“. Neben der Entwicklung von Zukunftsszenarien für Marken soll die Wiederbelebung alter Marken vorangetrieben werden. Aber auch ein völlig neuer Marken-Launch sei eine „interessante Aufgabe“, konstatiert Schüller.
Als erste Kunden hat der Nordpol-Ableger ein großes Markenprojekt des Hamburger Otto-Versands an Land gezogen. Nähere Angaben dazu will Schüller noch nicht machen. Zudem hat der Telekommunikationsriese Vodafone X Pol mit der neuen Positionierung und Kommunikation der Anfang des Jahres wiederbelebten Konzern-Tochter Otelo betraut. Gesellschaftsrechtlich ist die Unit noch im Aufbau. In den kommenden Wochen soll eine eigene GmbH gegründet werden. Schüller wird dann neben Rühmann und Müller-Using gleichberechtigter Gesellschafter bei X Pol.
Doch der Manager mischt nicht nur bei dem Agentur-Debütanten mit: „Meine Rolle ist die eines zentralen Sparringspartners und Beraters für die gesamte Agentur“, erklärt Schüller seine Rolle bei Nordpol. Bereits im vergangenen Jahr gab es Gerüchte und Berichte über Schüllers Einstieg bei Nordpol. Doch diese wurden damals von allen Beteiligten dementiert. X Pol ist bereits der zweite Agenturableger. Anfang 2009 wurde das „Kreativlabor“ Interpol, mit Sitz in Hamburg und Berlin, aus der Taufe gehoben. Mit an Bord: Björn Rühmann, Filmregisseur und Bruder vom Nordpoler Lars.