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Markenexperte Munzinger nimmt Apple in Schutz:"Android wird nicht das neue coole Ding"

Die Börse ist enttäuscht und Samsung wird cool: Ist der Höhenflug von Apple allmählich vorbei? W&V-Redakteurin Anja Janotta hat darüber mit Uwe Munzinger gesprochen, dem Chef der Berliner Markenberatung Musiol Munzinger Sasserath.

Text: Anja Janotta

26. Juli 2012

Schlechte Quartalszahlen haben das Vertrauen der Börsianer in Apple erschüttert: Weil alle Kunden aufs iPhone5 warten, kaufen weniger das alte iPhone4. Aber die Marke verblasst nicht, findet Marken-Experte Uwe Munzinger von Musiol Munzinger und Sasserath im Gespräch mit W&V Online. Er sieht die Marke immer noch auf voller Flughöhe - und das auch noch die kommenden zwei bis drei Jahre. Googles Android hingegen wird nicht an diese Marke hinreichen, sagt Munzinger.

Apple hat am Dienstagabend ein Verkaufstief für seinen Verkaufsschlager iPhone gemeldet. Sehen Sie das  Verkaufstief jetzt nur als eine kleine Delle, die bald wieder ausgewetzt wird, wenn das neue iPhone kommt. Oder ist es vielmehr ein schlechtes Omen für Apple? Ist der Stern am Sinken?
 
Ich sehe das nicht so. Das iPhone hat im Vergleich zum Vorjahresquartal nur um 28 Prozent zugelegt. Fast jedes Unternehmen wäre froh, wenn es solche „Dellen“ hätte. Nur bei Apple sind die Erwartungen immer ein bisschen höher.  Diese Delle ist einfach herbeigeredet. Die wahren Verlierer im Markt sind doch eigentlich Nokia und Symbian. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass wir uns weltweit in einer starken Finanzkrise befinden, da ist es ganz normal, dass der Trend zu billigeren Smartphones geht.
 
Man hat aber schon öfters spekuliert, ob der Tod von Steve Jobs der Strahlkraft der Marke schadet. Sehen Sie das auch so?
 
Eigentlich kann man erst in zwei bis drei Jahren sehen, was mit der Marke wirklich passiert. Derzeit werden noch alle Projekte realisiert, die noch Steve Jobs angestoßen hat. Zum Beispiel Apple TV, das einen entscheidenden Einfluss darauf haben wird, wie wir in Zukunft fernsehen. Erst dann kann man wirklich sehen, was ohne den iGod passiert. Das Markenmodell muss dann anders funktionieren als bisher, die Innovationsstrukturen müssen transformiert werden, um sich breiter aufzustellen. Aber die Marke hat so viel Fahrt und Rückenwind aufgenommen in den letzten Jahren, dass es noch lange gut gehen kann und das Unternehmen es schafft, den Kurs zu halten.
 
Schadet der ewige Patentkrieg der Marke?
 
Ich glaube nicht. Es klagt ja bei den Herstellern quasi jeder gegen jeden. Das bekommt der Endverbraucher gar nicht mit. Mit dem Markenerlebnis haben die Patentklagen gar nichts zu tun.
 
Android hat mittlerweile Apple an Marktanteil überholt – die Mehrheit besitzt ein Handy auf Android-Basis. Ist Google jetzt das neue coole Ding nach Apple?
 
Nein, Android wird nicht das neue coole Ding. Dazu ist es zu sehr Massenprodukt. Das gibt es sowohl in teuren wie in billigen Handys. Apple bietet im Gegensatz zu Android Hardware- und Software aus einer Hand. Android bleibt für den Endverbraucher immer nur ein Teilerlebnis der Marke. Deswegen wird es Apple nicht ablösen können.
 
Wenn man sich die jüngste Google-Werbung anschaut, versucht Google es mit sehr menschlichen, freundlichen Kampagnen, beispielsweise  mit dem Camping-Ausflug für das neue Nexus 7. Welche Auswirkungen auf die Markenwahrnehmung hat das?
 
Google ist zu groß, das liegt an der Herkunft als Suchmaschine. An Google kommt man nicht vorbei, das ist Basic.  Die Marke Google wird dementsprechend nicht so menschlich wahrgenommen. Man traut Google ja nicht so wirklich. Da können die Kampagnen schon etwas zu verändern. Dennoch, das Unternehmen wird dadurch vielleicht nahbarer, menschlicher aber nicht. Aber auch Apple ist nicht wirklich menschlich. Apple ist ja auch eher tyrannisch.
 
Tyrannisch?
 
Apple ist sehr dogmatisch und bietet einem ein geschlossenes Gesamterlebnis. Entweder ich lasse mich auf diese Welt ein oder nicht.
 
Haben Sie sich als Konsument denn selbst ganz auf die Apple-Welt eingelassen?
 
Ich habe alles, was es von Apple gibt. Die Marke bietet dem Kunden einfach ein Paket aus Einfachheit und Schönheit und Eleganz. Die Produkte sind durchdacht, Haptik und Geräusche sind angenehm. Bislang hat die Marke alles richtig gemacht.

Uwe Munzinger ist Mitbegründer der Berliner Markenberatung Musiol Munzinger Sasserath. Zuvor war er zehn Jahre lang Geschäftsführer und Gesellschafter von Icon Brand Navigation (heute: Icon Added Value), davor bei BBDO als Geschäftsführer für die Strategische Planung verantwortlich. Munzinger ist auch Vorstandsmitglied der Gesellschaft zur Erforschung des Markenwesens.


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Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.


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