
Maxdome-Relaunch: "VoD-Mehrwert muss verankert werden“
Die Video-on-Demand-Plattform Maxdome wird aufwendig relauncht. Der Kontakter sprach mit
Geschäftsführer Christoph Schneider über die Trennung von United Internet und die neuen Pläne des VoD-Portals.
Die Online-Videothek Maxdome zeigt sich mit neuem Gesicht. Der Kontakter sprach mit Geschäftsführer Christoph Schneider über die Trennung von United Internet und die neuen Pläne des VoD-Portals.
Herr Schneider, es kursieren sehr konkrete Gerüchte, dass United Internet aus dem Joint Venture Maxdome aussteigt.
Wir arbeiten mit den Kollegen seit über vier Jahren erfolgreich zusammen und haben Maxdome gemeinsam zum erfolgreichsten Video-on-Demand-Angebot in Deutschland entwickelt. Zu den Marktgerüchten können wir als Tochtergesellschaft keine Stellung nehmen.
Der Relaunch wurde mehrere Male verschoben: Haben die Verkaufsgespräche hier einen Einfluss gehabt?
Wir liegen im Zeitplan. Ende November starten wir mit unserem neuen Portal. Das, was der Nutzer letztendlich sieht, ist nur die Spitze des Eisbergs. Hinter dem Frontend steckt ein ausgeklügeltes Backend-System.
Was ändert sich denn?
Maxdome zeigt dem Nutzer ein ganz neues Gesicht: Bei der grafischen Gestaltung standen Emotion und Reduktion im Vordergrund. Wir haben über 35. 000 Inhalte auf der Seite, also ein ungeheures Longtail-Angebot. Unsere größte Herausforderung besteht darin, dem User sichtbar zu machen, was ihn interessiert. Die Top-100-Liste reicht da nicht. Stattdessen setzen wir jetzt auch auf Empfehlungen und auf Personalisierung.
Viel Content, aber Sie können nicht mit der Anzahl der Abrufe zufrieden sein.
Viele Menschen sind ja noch daran gewöhnt, nur linear zu konsumieren. Das Besondere an VoD ist, dass der Nutzer den Content zu jeder Zeit abrufen kann. Aber dieser Mehrwert muss auch erst mal in den Köpfen der Konsumenten verankert werden. Wichtig ist für uns, Maxdome in die Wohnzimmer zu bringen. Unsere Kooperationen etwa mit LG, Samsung und Humax sind ein wichtiger Schritt. Die Verschmelzung zwischen TV und Internet auf hybriden Geräten nimmt eine rasante Entwicklung.
Das Kartellamt prüft eine gemeinsame Video-Plattform mit der RTL-Gruppe. Eine Konkurrenz für Maxdome?
Definitiv nein. Hier handelt es sich um ein komplett anderes Geschäftsmodell. Das Konzept, das beim Bundeskartellamt vorliegt, ist ein rein werbefinanziertes Modell für Inhalte, die eine Woche nach Ausstrahlung noch zu sehen sind – im sogenannten „7-day catch-up“. Wir haben mit unserem Pay-Angebot also eine klare Abgrenzung.
Zu Ergebnissen: Die letzten Zahlen, die Maxdome nannte, waren im niedrig sechsstelligen Bereich. Besteht nicht die Gefahr, dass ein "Sky-Effekt" eintritt und Sie zu wenige Abonennten gewinnen?
Nein, wir befinden uns in einem noch sehr jungen Markt. Der wichtigste Schritt war, die technische Hürde zu nehmen und mit unserem Angebot über internetfähige TV-Geräte, Set-Top-Boxen und Konsolen auch im Wohnzimmer stattzufinden. Das haben wir erreicht. Der Relaunch ist nun ein weiterer wichtiger Schritt.