
Mediamix: Hybriden Werbeformen gehört die Zukunft
Im Rahmen des Deutschen Preises für Wirtschaftskommunikation wurde gestern der "Monitor Wirtschaftskommunikation 2010" vorgestellt. Demnach stellen immer mehr Unternehmen den klassischen Mediamix auf den Prüfstand.
Unternehmen stellen zunehmend den klassischen Mediamix auf den Prüfstand. Nur noch acht Prozent der Unternehmen planen auf lange Sicht vorwiegend in Print, TV und Radio Anzeigen und Kampagnen zu schalten. Das geht aus der aktuellen Studie "Monitor Wirtschaftskommunikation 2010" hervor, die am Mittwoch auf der Fachtagung des Deutschen Preis für Wirtschaftkommunikation vorgestellt wurde. Für die Untersuchung wurden 1250 Unternehmen befragt. Initiatoren sind der Verein zur Förderung der Wirtschaftskommunikation und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin.
Noch würden rund 60 Prozent der Befragten Print-Werbung nutzen, Fernseh- und Hörfunkwerbung dagegen nur noch knapp 20 Prozent der Unternehmen. "Die klassischen Massenmedien sind dennoch nicht tot, auch wenn die Relevanz langfristig als gering eingeschätzt wird", erklärt Falk Tennert, Professor an der HTW Berlin, gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. Die Reichweite von Print, TV und Radio sei nach wie vor sehr hoch, da nach wie vor viele Bürger nicht online sind oder keine Web-2.0-Anwendungen nutzen. Tennerts Rat: Auch wenn Online-Werbung und Social Media zusehends an Bedeutung gewinnen, sollten Unternehmen für ihre Kommunikation Internet und klassische Medien kombinieren.
"Es findet natürlich eine Verlagerung der Werbung ins Internet statt, aber das wird die klassischen Medien nicht komplett ablösen", erklärt Holger Wenk, Sprecher der Deutschen TV-Plattform, im pressetext-Interview. Ein Trend, der daraus entstehe, sind Hybrid-Fernseher. Die Geräte empfangen klassisch TV sowie Internetdienste. Auf diese Weise könnte Fernseh- und Internetwerbung kombiniert werden. "Um Online-Werbung kommt niemand mehr herum, aber es werden sich auch neue, hybride Werbeformen herausbilden", meint Wenk. "In den Paketen sind dann künftig zwei Fernsehwerbespots statt früher zehn enthalten, kombiniert mit Internetauftritten und Sponsorings. Es kommt dann auf den Mix an."
Die Gewinner des Preises für Wirtschaftskommunikation: Die ABB AG (Beste Kommunikation der Corporate Responsibility), der Deutsche Sparkassen- und Giroverband e.V. (Beste Werbliche Kommunikation), die Otto Bock HealthCare GmbH (Beste Kommunikation im Event Marketing), die Wüstenrot und Württembergische AG (Beste Interne Kommunikation), die Deutsche Post AG (Beste Public Relations) und der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken e.V. (Beste Markenpolitik). Mit dem Sonderpreis wurde die Max-Planck-Gesellschaft für ihr Projekt „SciencExpress – Expedition Zukunft“ ausgezeichnet.