Vorausgesetzt, Verulkte bekommen das überhaupt mit. Die verkaufte Auflage liegt bei rund 20.000 Exemplaren. Und statt wie früher monatlich gibt es das Magazin nur noch sechsmal im Jahr. Das liegt zwar über den Werten von 1996 und 1997, als Deutschland MAD-freie Zone war. Aber es ist zweifellos eine übersichtliche Teilöffentlichkeit, die MAD seit dem Neustart 1998 anspricht. Zielgruppe: „Jungen zwischen 12 und 14 Jahren“, so Löffler. Damit peilt das Blatt eine jüngere Leserschaft an als zu Feuersteins Zeiten. Wohl auch, weil es besser zum übrigen Verlagsprogramm passt. Seit 2003 gibt Panini den Blödel-Titel heraus. Der Stuttgarter Verlag beherrscht hierzulande den Markt der Superhelden-Comics (vom freundlichen Netzschwinger bis Superman) und bewirbt Hefte mit ganzseitigen Anzeigen in MAD.

Eine Neuerung - und im alten MAD ein Tabu. Werbung im Magazin untersagte der Lizenzgeber aus den USA. Das hat sich geändert. Heute sichern Anzeigen das Überleben des Blatts: hier Werbung für den Kinderkanal Nickelodeon („Es ist Zeit für die Turtles!“), da für Handy-Games und -Software („Furz Alarm: Krasse Fürze für dein Handy!“). Zielgruppengerecht? Schon. Aber womöglich abtörnend für ältere Semester, denen MAD am Kiosk ins Auge fällt.

„Wir sehen es als Erfolg, wenn sich die MAD-Auflage auf dem jetzigen Niveau hält“, bekennt Steffen Volkmer, Sprecher und Senior Editor der Comic-Sparte. Das intelligenteste Magazin der Welt entschlafen zu lassen, kommt für den Verlag nicht in Frage. „MAD ist ein Prestigeprojekt“, unterstreicht Volkmer. „Der Titel ist extrem bekannt und hilft, dass Panini nicht mehr in erster Linie mit Klebebildern und Sammelalben assoziiert wird.“ Dauerlächler Alfred E. Neumann, heißt das, strolcht weiter umher, ob als grienender Klon E. Neumann oder Großer Alfred E. Ork aus „Herr der Ringe“. Die Zahnlücke lebt.