
Mediensplitter: Was sonst noch in der Branche passiert
Die ARD und die Spätfolgen der Doping-Vorwürfe, Ringier und der schnelle Abgang des prominenten Finanzchefs, die "Brigitte" mit mehr Chefredaktion sowie HDTV-Ruckeln bei ARD und ZDF: Was sonst noch in der Medienbranche passiert ist.
ARD. Sieht sich mit einer Klage von Eisschnellläuferin Claudia Pechstein auf Schadenersatz konfrontiert. Sie wirft dem Sender auf ihrer Homepage nach der Wende im Fall der umstrittenen Blutbestrahlungen am Erfurter Olympiastützpunkt Rufmord vor. Dort heißt es: "Der Reporter Hajo Seppelt hat mich in der Sportschau öffentlich denunziert. Er hat die Behauptung aufgestellt, an mir sei eine verbotene Blutbehandlung durchgeführt worden. Diese Behauptung ist falsch und hat mir erheblichen Schaden zugefügt." Durch die fehlerhafte Doping-Berichterstattung der ARD sei es nicht zu einem wichtigen Vertragsabschluss gekommen. ARD-Sportkoordinator Axel Balkauskyreagiert auf Anfrage auf die Drohung und sagt: "Wir blicken der Klage sehr gelassen entgegen. Zunächst einmal müssen wir schauen, an wen die Klage direkt gerichtet sein wird. Anschließend werden wir die entsprechenden Schlüsse ziehen und gegebenenfalls darauf reagieren."
Ringier. Lässt Finanzchef Tobias Schulz-Isenbeck nach nur wenigen Monaten wieder ziehen. Der 44-Jährige tritt zurück. Als Grund nennt das Unternehmen die Reorganisation an der Konzernspitze. Dort löste Anfang April Marc Walder seinen Vorgänger Christian Unger ab. Interimistisch übernimmt Annabella Bassler, 35, Schulz-Isenbecks Amt des CFO/Head Ringier Corporate Center. Bassler ist Leiterin Corporate Finance & Controlling der Ringier AG. Erst vergangenen September ist Schulz-Isenbeck von der Verlagsgruppe Handelsblatt, wo er als Sprecher der Geschäftsführung und Chief Financial Officier tätig war, zu Ringier gewechselt.
"Brigitte". Der Frauentitel von Gruner + Jahr verstärkt ab sofort mit Joy Jensen die Chefredaktion. In einer neu geschaffenen Funktion übernimmt die 40-Jährige "Besondere Aufgaben". Dazu gehören Projekte wie Sonderhefte, Studien, Merchandising-Projekte und Kooperationen. Jensen kommt vom Jahreszeitenverlag, wo sie als langjährige "Petra"-Redakteurin wirkte und zuletzt als Chefredakteurin das Magazin "Vital" verantwortete.
HDTV. Die Umstellung in der Nacht zum 30. April stellt ARD und ZDF vor technische Probleme – und die Zuschauer vor "Bildruckeln in Verbindung mit sporadischem Hängenbleiben des Bildes und Tonstörungen", wie es der Branchendienst "Digitalfernsehen" umschreibt. Die Gründe sind offenbar komplex, die Technik-versierten Redakteure des Magazins bleiben der Sache auf der Spur.
"Die Zeit". Erscheint zur Landtagwahl in Nordrhein-Westfalen mit einer Regionalausgabe und bietet am kommenden Donnerstag zehn zusätzliche Seiten. Dort befassen sich "Zeit"-Autoren ausführlich mit der anstehenden Wahl, aber auch mit Wirtschaft und Kultur in Deutschlands einwohnerstärkstem Bundesland.
Radio Teddy. Goes Koblenz – der Kindersender ist ab Donnerstag auch in Koblenz über UKW zu hören – auf der Frequenz 87.8 MHz. Täglich strahlt das Privatradio unter der Leitung von Senderchefin Katrin Helmschrott ein 24-Stunden-Programm für Kinder und deren Eltern aus – direkt aus dem Filmpark Babelsberg in Potsdam. Über UKW wird die Welle zudem im Sendegebiet Berlin-Brandenburg, in Kassel und in Schwerin verbreitet, darüber hinaus europaweit über Astra digital und im Internet.
ZDF. Hält fest: Am Dienstag, 1. Mai, ist Allison Jones vom Studiopublikum zur Siegerin der Show "Ich kann Kanzler!" gewählt worden. Zuvor musste sie sich in der von Jörg Pilawa moderierten Finalshow einer kritischen und kompetenten Jury stellen. ZDF-Journalistin Maybrit Illner, Politikberater Michael Spreng und der Frontmann der ZDF-"heute-show", Oliver Welke, stellten die Fähigkeiten der Kandidaten auf den Prüfstand. Gefragt waren zündende Ideen, rhetorisches Können, politische Allgemeinbildung und eine gelungene Präsentation.