
Medientage München diskutieren über Werbung
Erstmals finden bei den Medientagen München sechs Panels zum Thema Werbung statt.
Vom 13. bis 15. Oktober 2010 stehen im Internationalen Congress Center München (ICM) 90 Fachveranstaltungen auf der Agenda. Das diesjährige Motto: "Wert(e) der Medien in der digitalen Welt". Neben Themengebieten wie Medienpolitik, Internet, Radio, Fernsehen und Journalismus/Kommunikation soll auch über Werbung diskutiert werden.
Sechs Panels werden an den drei Kongresstagen zum Thema Werbung stattfinden. Den Auftakt macht am 13. Oktober das Panel "Wert der Werbung in der digitalen Welt". Aus Sicht von Frank Dopheide, Geschäftsführer der Werbeagentur Grey und Impulssprecher des Panels, ist die Rolle der klassischen Werbung nach wie vor unstrittig. "Die digitale Welt verhält sich gegenüber der Klassik wie der pubertierende Sohn - voll fröhlicher Selbstüberschätzung, Ahnungslosigkeit und Lebensfreude hält er alles, was erwachsen ist, für uncool und altmodisch", so der Werbeprofi. Die Klassik, argumentiert Dopheide, habe etwas, das der digitalen Welt fehle: den Beweis, dass sie Markenführung kann.
Experten wie Klemens Skibicki, wissenschaftlicher Direktor des DIKRI (Deutsches Institut für Kommunikation und Recht im Internet), prognostizieren ein deutlich verändertes Bild. "In wenigen Jahren werden wir viele Soziologen und Psychologen mehr und viele Mediaplaner und Kreativprofis weniger in der Werbung haben", so Skibicki. "Das Social Web erlaubt erstmals die wirkliche Werbeerfolgsmessung und reißt die Kritik mit sich. Wenn etwas im Social Web nicht funktioniert, zeigt dies einfach nur, dass es in der Klassik auch nicht funktioniert hat. Nur verschwindet die Messung diesmal nicht in der Grauzone der Agenturen und Marktforscher."
Neben Frank Dopheide und Klemens Skibicki nehmen an der Diskussion um den Wert der Werbung in der digitalen Welt auch Christof Baron, CEO der Media-Agentur Mindshare Deutschland, Andreas Schilling, Managing Director des Burda Community Network, und Thomas Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung von SevenOne Media, teil.
"Wie kann man die Jugend noch mit Werbung erreichen?" lautet der Titel des Panels, das am 15. Oktober das Themenfeld Werbung beschließt. Nach Ansicht von Axel Dammler, Geschäftsführer des Jugendforschungs-Spezialisten iconkids & youth, ist das Bild in dieser Beziehung zweigeteilt. "Werbung ist cool - wenn sie gut gemacht ist und überhaupt bei der jungen Zielgruppe ankommt. Mädchen kann man dabei noch gut über klassische Medien wie Print und Fernsehen erreichen. Bei Jungs sieht es dagegen zunehmend düster aus." Zu den Mitdiskutanten des Panels gehören außer Axel Dammler auch Joel Berger, Managing Director MySpace, Florian Haller, Hauptgeschäftsführer der Agenturgruppe Serviceplan, und Christopher Schering, Geschäftsführer des Jugendmarketing-Spezialisten cobra youth communications.
Die Keynote zur Eröffnungsveranstaltung am 13. Oktober hält Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG. Direkt im Anschluss folgt der traditionelle Mediengipfel.
Das gesamte Kongress-Angebot zum Thema Werbung kann, ebenso wie die übrige Programmübersicht, unter medientage.de abgerufen werden.