
Mehr Marke, weniger Produkt: McDonald's ändert Werbestrategie
W&V-Interview: Matthias Becker ist als Vorstand für die Marken von McDonald's in Deutschland verantwortlich. Im Interview gibt er Einblicke in die künftige werbliche Ausrichtung des größten Fastfoodkonzerns. Denn die soll sich verändern. Die neue Kampagne für "Happy Meal" ist ein erster Schritt.
Die Titelgeschichte in dieser Woche widmet W&V dem Fastfoodkonzern McDonald's. Seit Ende vergangenen Jahres führt in der Münchner Konzernzentrale mit Matthias Becker, 51, ein neuer Marketingvorstand die Geschäfte. Im W&V-Interview erzählt er unter anderem, weshalb sich der Marktführer künftig auf Image- statt Produktwerbung konzentrieren will. Allein im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mehr als 30 TV-Kampagnen geschaltet. "Wir müssen weg davon, zehn Tage lang eine Aktion zu bewerben, um dann zur nächsten Aktion überzugehen. Das Ziel sind längere und fokussiertere Werbekampagnen", sagt Becker.
Zudem will sich McDonald's wieder auf Familien als Zielgruppe konzentrieren und baut sein Kindermenü "Happy Meal" aus. Lange Zeit hatte das Unternehmen dafür nicht geworben, in dieser Woche läuft nun eine neue TV-Kampagne an.
Hier der Spot (Agentur: Heye & Partner):
Darüber hinaus sollen die Restaurants kinderfreundlicher werden. "Die Restaurants sind hochwertiger geworden. Gleichzeitig darf man aber nicht vergessen, dass Kinder dort spielen und Spaß haben sollen. Da haben wir in manchen Restaurants vielleicht den Bogen etwas überspannt. Wenn Sie elegante Ledersofas aufstellen, spielen darauf natürlich keine Kinder. Künftig investieren wir wieder mehr in Spielecken", so Becker. In den vergangenen Jahren hatte der Fastfood-Riese viel Geld investiert, um seinen Läden ein schickeres Restaurant-Ambiente zu verpassen.
Auch von der Premiumschiene will McDonald's offenbar wieder etwas abweichen. "Wir sind zu premiumlastig geworden", findet Becker. Auch der Marktführer bekommt zu spüren, dass Leute infolge der angespannten Wirtschaftslage oft lieber zu Hause essen. (Ulrike App, Daniela Strasser)
Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von W&V (Nr. 32/2012 vom 9.8.)