
Meine Marken: Andreas Pauli
Adidas, Apple, Porsche - jede Woche stellt ein Branchen-Promi seinen persönlichen Markenkosmos vor. Man könnte meinen, dass Andreas Pauli, Chef-Kreativer bei Leo Burnett, nur Autos im Kopf hat - stimmt aber gar nicht, da sind auch noch HiFi und Fotografie und eine eher seltsame Beziehung zu Golf.
Adidas, Apple, Porsche - jede Woche stellt ein Branchen-Promi seinen persönlichen Markenkosmos vor. Man könnte meinen, dass Andreas Pauli, Chef-Kreativer bei Leo Burnett, nur Autos im Kopf hat - stimmt aber gar nicht, da sind auch noch HiFi und Fotografie und eine eher seltsame Beziehung zu Golf.
Für welche Marke haben Sie früher das meiste Taschengeld geopfert?
Mein erstes Auto war ein Ferrari. Der kostete damals 15 DM und war von Carrera. Den wollte ich unbedingt haben aber als 7-jähriger bekam ich nicht viel Taschengeld. Irgendwann hatte ich eine Büchse voll mit Kleingeld beisammen, deren Inhalt dann zur Freude der Verkäuferin auf den Tresen des Spielzeuggeschäfts kullerte.
Und für welche Marke würden Sie heute eine richtige Stange Geld ausgeben und sich einen lang gehegten Traum erfüllen?
Es ist bei Autos geblieben. Ein Porsche 911 aus den frühen 70ern ist ein Traum. Allerdings nicht von Carrera - „in echt“.
Wie lange währt Ihre längste Marken-Beziehung? Und welcher Marke sind Sie so lange treu geblieben?
Meinen ersten Anzug habe ich mir zum Abi gekauft. Der war damals von Boss. Dabei ist es geblieben, allerdings hier und da unterbrochen durch Joop. Macht summa summarum ungefähr 30 Jahre. Die passen mir einfach.
Mal ehrlich: Welche Markenbeziehung von früher ist Ihnen heute eher peinlich?
Gruselkrimis von Bastei. Die habe ich so mit 14/15 verschlungen und das war mir schon damals peinlich. Allerdings habe ich die Sucht nicht in den Griff bekommen. John Sinclair der Geisterjäger. Für die, die sich noch erinnern.
Gibt es ein Werbegeschenk, ein Give-Away, das Sie – trotz Aufdruck – gern benutzen oder tragen? Von wem haben Sie es bekommen?
Nein. Das gibt es nicht. Ich hasse Werbegeschenke mit Aufdruck. Überhaupt hasse ich aufdringliche Labels.
Geht da was: Mit welcher Marke kann man heute überhaupt noch einer Frau imponieren?
Ich würde sagen, es ist etwas schief gelaufen, wenn man sich einer Marke bedienen muss, um einer Frau zu imponieren. Überhaupt sollte man Frauen nicht imponieren wollen. Das ist schon mal Fehler Nr. 1.
Bei Heißhunger: Für welchen (Marken-)Einkauf fahren Sie nachts extra noch zur Tanke?
Ganz klar Toffifee. Die schmecken einfach genial. Das funktioniert bei mir auch ohne Werbung. Übrigens auch eine meiner längsten Markenbeziehungen.
Wenn Sie sich spontan entscheiden müssten, welche Marke ist Ihnen sympathischer?
Mars – Balisto
St. Pauli – Schalke 04
Fiat 500 - Mini*
Jever** - Beck’s
Burger King - McDonald‘s
Fix und Foxy - Micky Maus
Nike - Adidas
*Spontan der Fiat 500. Das wird vielleicht mein nächstes Auto. Da wir aber für diese Marke arbeiten nenne ich noch meine Nummer 2: **Jever. Schmeckt gut und steht für einen Landstrich, den ich liebe. Wunderbar eingefangen in dem einen Spot, der jeden Nachfolger scheitern ließ. Bis dann einer auf die Idee gekommen ist, einfach einen Remake zu drehen. - Außerdem kommt meine Frau aus dem hohen Norden.
Wenn Sie ein Testimonial sein dürften, für was würden Sie Ihren Kopf hinhalten (bitte nicht ihren Arbeit- oder Auftraggeber, das tun Sie ja ohnehin!)? Welchen Markenkern würden Sie repräsentieren?
Leica. Die habe ich schon immer bewundert für ihre konsequente Produktphilosophie. Technik und Gestaltung auf höchstem Niveau. Obwohl diese Marke mit dem Aufkommen der Digitalfotografie kurz unter Druck kam. Aber jetzt haben sie sich erfreulicherweise wieder gefangen.
Waren Sie denn schon mal tatsächlich in einer Kampagne zu sehen?
Ich bin nicht Alfred Hitchkock, der sich immer gern in seinen eigenen Filmen rumgetrieben hat. Aber wir haben tatsächlich vor einigen Jahren mal eine Print-Kampagen für einen Golfplatz gemacht. In einem Motiv steht mitten auf dem Grün eine merkwürdig aussehende Hot-Dog-Bude und wenn man genauer hinschaut bin ich der Würstchenverkäufer. Jeder Versuch an dieser Stelle zu erklären, was das mit Golf zu tun hat, ist allerdings zum Scheitern verurteilt.
Wer dürfte Sie sponsern?
Jeder, der Geld hat.
Drehen wir mal den Spieß um: Wir haben uns mal Gedanken gemacht, für welche Marke Sie als Testimonial Pate stehen könnten. Ist Grundig für Sie eher ein Kompliment oder eine Beleidigung? Warum?
In der Tat gehört HiFi und Musik hören schon seit Ewigkeiten zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber Grundig war nie ein Thema. Zu bieder. Und wenn schon bieder dann lieber Dual. Allerdings hat Grundig Anfang der 80er eine kleine Serie von hervorragenden Mini Komponenten herausgebracht. Die habe ich kürzlich bei e-bay ersteigert. Wenn Grundig die wieder auflegt, dann bin ich dabei.