
Strategiewechsel:
Mercedes legt mit Neuwagenverkauf im Netz los
Mercedes-Benz wagt den Schritt zum Online-Verkauf von fabrikneuen Fahrzeugen. So will das Unternehmen die Jüngeren abholen.
An das heikle Thema Verkauf von Neuwagen im Netz trauten sich die Autokonzerne bisher noch nicht so richtig heran: Jetzt eröffnet jedoch Mercedes-Benz einen Online-Shop für fabrikneue Fahrzeuge. Dieser Schritt sei Teil der im Sommer lanicerten Marketing- und Vertriebsstrategie mit dem Namen "Mercedes-Benz 2020 – Best Customer Experience", verkündet das Unternehmen zum Start. Der digitale Autohändler findet sich auf www.connection-online.mercedes-benz.com.
"Vor allem jüngere Kunden erwarten von einer Marke wie Mercedes-Benz, überall und jederzeit mit ihr in Kontakt treten zu können", so Ola Källenius, Mitglied des Bereichsvorstandes Mercedes-Benz Cars zuständig für Vertrieb. "Eine solche Verkaufsplattform im Internet ergänzt unsere bisherigen Vertriebsstandorte optimal und bietet uns neue Möglichkeiten, junge und medienaffine Kundengruppen anzusprechen." Das Shop-Projekt "Mercedes-Benz connect me" soll außerdem Erkenntnisse darüber liefern, wie Verbraucher in Sachen Autokauf auf den digitalen Kanal reagieren.
Der Online-Store führt zunächst nur Modelle der A- und B-Klasse, CLA und CLS Shooting Brake - als vorkonfigurierte Fahrzeuge in den beliebtesten Ausstattungsvarianten. Die Fahrzeuge gibt es mit einem Leasing-Komplettpaket. Bei einem getätigten Kauf lockt das Unternehmen mit einem Markenerlebnis: beispielsweise den Besuch einer Motorsportveranstaltung.
Ein Kundenservice steht für Fragen über Mail, Telefon und einen Live-Chat zur Verfügung. Hier sucht der Konzern auch die Verbindung in die Offline-Welt: Denn auf diesem Weg kann man auch einen Termin für ein Beratungsgespräch oder eine Probefahrt vereinbaren.
Die Stuttgarter wollen allerdings nicht nur im Netz punkten, sondern forcieren auch innerstädtische "City Stores", wie zuletzt beispieslweise in Osaka. Insgesamt empfangen rund 20 Stores in Städten wie Berlin, Paris, Mailand, Brüssel, New York oder Peking ihre Besucher. Bis 2020 soll sich die Anzahl der innerstädtischen Formate weltweit mehr als verdoppeln. Temporäre Formate wie Pop-up-Stores und Pavillons bieten zusätzliche Kontaktpunkte.