
Meynen-Statistik: Erholung bei der Fachpresse
Die Bruttowerbeumsätze der Fachzeitschriften lagen Ende September wieder in etwa auf dem Vorjahresniveau, sagt die Werbeträgerstatistik der Vertriebsunion Meynen.
Die Werbeerlöse der deutschen Fachzeitschriften lagen bis Ende September fast genau auf Vorjahresniveau. Das geht aus der Werbeträgerstatistik der Vertriebsunion Meynen hervor. „Nachdem für das erste Halbjahr 2010 noch ein Verlust von fünf Prozent zu vermelden war, liegt das Ergebnis für die ersten drei Quartale mit immerhin 0,05 Prozent knapp im positiven Bereich“, sagt Michael Rebelein, Leitung Werbemärkte und Online Business bei dem Verlagsdienstleister aus Eltville. Das Volumen an Anzeigenseiten schaffte in den drei Quartalen mit einem Minus von gut einem Prozent ebenfalls beinahe den Stand des Vorjahresniveaus. Grundlage der Meynen-Untersuchung bilden knapp 450 ausgewertete Fachzeitschriftentitel mit zusammen fast 4400 Ausgaben.
Der Statistik zufolge weist nahezu die Hälfte der ausgewerteten 56 Fachsegmente einen Bruttozuwachs aus. Besonders gut war die Entwicklung im dritten Quartal – in den drei Monaten allein betrug das Plus gegenüber dem Vorjahreswert sogar knapp zwölf Prozent. Im gesamten Neun-Monats-Zeitraum wurden aber insgesamt 89 Ausgaben weniger veröffentlicht als 2009.
Das größte Plus mit über 40 Prozent verzeichnen die Forscher im Segment Schmuck und Uhren (+43 Prozent). Hier stieg allerdings auch die Zahl der ausgewerteten Objekte von vier auf fünf. Hohe Zuwächse zeigen sich daneben in der Medizintechnik (unverändert 5 Titel, +33 Prozent) in der Fertigungstechnik (5 Titel, +25 Prozent) und im Malerhandwerk (3 Titel, +20 Prozent). Weniger gut entwickelten sich hingegen die Märkte Messen/Steuern/Regeln/Qualität (unverändert 8 Titel), Computer/IT (6 Titel) und Chemie-Technologie (12 Objekte). Während bei den Computer-Objekten die Zahl der Titel durch Einstellung der "Computer-Zeitung" zurückging, fällt sie bei der Chemie-Technologie sogar höher aus. Alle drei Märkte verloren aber gut rund ein Fünftel ihres Volumens
Das Vertrauen komme mit leichter Verzögerung wieder zurück in die Fachpresse, kommentiert Rebelein die Entwicklung - trotz Diskussionen über die Abwanderung der Umsätze ins Internet und trotz fortschreitender Digitalisierung werde in den Fachzeitschriften wieder verstärkt geschaltet. Die Werbemärkte erholten sich erfreulicherweise schneller als erwartet. Da die Mediaagentur ZenithOptimedia kürzlich ihre Prognose für die Werbemarktentwicklung nach oben korrigiert hat, hofft Rebelein, dass auch die deutsche Fachpresse noch einen Gutteil davon abbekommt.