Zudem sei das Wachstum nicht vorrangig auf Preissteigerungen, sondern auf mehr Beschäftigte zurückzuführen. Gegenläufig zu vielen anderen Branchen. Zudem sei der Umsatz in allen Bereichen gewachsen, nicht nur hinsichtlich der medialen Verwertung. "Gerade Sponsoring als zweitwichtigste Umsatzquelle erweist sich als relativ krisensicher", heißt es in der Analyse.

Die Basis allerdings für diese wirtschaftlichen Erfolg wachse nicht, warnen die Experten. Es bleibe ja bei gut 600 Spielen pro Saison.  "Neben einer noch intensiveren medialen Verwertung wird daher systematische Internationalisierung zur einzigen Option", wenn die Wachstumsgeschwindigkeit im deutschen Profifußball beibehalten werden soll. Ziel sollte es daher sein, die Bundesliga "dauerhaft an der internationalen Spitze zu halten", rät die Studie und hat drei Strategien parat: So könne die Bundesliga auf 20 (derzeit: 18) Verein erweitert oder die Anstoßzeiten entzerrt werden; die Ticketpreise müssten steigen, ebenso die Sky-Gebühren und die Preise für Fanartikel; schließlich müsse "weiteres Substanzwachstum" stattfinden, etwa durch die Erhöhung der medialen Reichweite und der Auslastung der Stadien - vor allem weil die ersten beiden Szenarien als wenig realistisch und erstrebenswert gelten. Noch sieht McKinsey aber viel Potenzial in der Liga: Um weitere 35 Prozent könne der Umsatz bis 2019/20 noch steigen, vor allem mit Hilfe von Merchandising und Medieneinnahmen.

Den Steuereinnahmen durch mit dem Profifußball verbundene Geschäfte von 2,5 Mrd. Euro stehen übrigens lediglich 200 Mio. Euro Ausgaben (Investitionen in Stadien, Aufwendungen für die Sicherheit etc.) gegenüber - ob man den Fußball nun also liebt oder hasst: Am Ende bringt er allen ordentlich was ein. Die Nettoeinnahmen für den Staat von 2,3 Mrd. Euro sind laut McKinsey-Analyse etwa so hoch wie die geplanten Bundesausgaben 2014 für den "Hochschulpakt 2020" (2,2 Mrd.) und deutlich höher als die Ausgaben für Bafög (1,4 Mrd.) - die Ausgaben fürs Elterngeld dagegen kann der Fußball allein nicht kompensieren (2014 waren das 5,4 Mrd. Euro).

Mehr über den Umsatz mit Bundesliga-Werbung lesen Sie hier.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.