Mit 45 Jahren gehört man in Agenturen zum alten Eisen
Arbeitministerin Ursula von der Leyen schwärmt davon, dass immer mehr Ältere erwerbstätig seien. Das Personal in den Agenturen kann sie damit nicht gemeint haben. Denn hier arbeiten nach wie vor fast nur Jüngere.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen schwärmt davon, dass in Deutschland immer mehr Ältere erwerbstätig seien. Erst kürzlich hat sie eine Studie vorgestellt, nach der sich der Anteil der Erwerbstätigen kurz vor dem Renteneintrittsalter in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt hat. Das Personal in den Agenturen kann sie damit aber wohl nicht gemeint haben. Denn Fakt ist: Hier arbeiten nach wie vor fast nur Jüngere.
Bei den Agenturen Serviceplan, DDB Tribal, Kempertrautmann und Draftfcb beläuft sich der Anteil der über 45-Jährigen im Hause auf gerade einmal zehn Prozent. Höher ist der Anteil der Älteren nach W&V-Recherchen in Häusern wie Ogilvy & Mather (22 Prozent) und BBDO Proximity (20 Prozent). Bei Ogilvy & Mather und Kempertrautmann berichtet man zudem, dass der Altersdurchschnitt der Belegschaft in den vergangenen Jahren ein wenig gesunken sei.
Im Jahr 2009 ergab sich bei der bislang letzten Erhebung durch den Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) folgende Altersstruktur in den Agenturen: 43 Prozent der Werber waren zwischen 21 und 30 Jahre alt, 30 Prozent zwischen 31 und 40 Jahre alt. 18 Prozent waren zwischen 41 und 50 und nur ganze sechs Prozent älter als 50.
Mehr über die Hintergründe und darüber, wie die Agenturen den Jugendwahn rechtfertigen, lesen Sie in der aktuellen W&V-Ausgabe (Nr. 9/2012, Erstverkaufstag 1.3.).