
GfK:
Mittelstand investiert 2014 stärker in Online-Werbung
Steigende Online-Budgets zeigen, dass die Online-Konkurrenz zu einem Umdenken im Mittelstand führt. Laut einer Studie von Heilemann&Co. und GfK setzen immer mehr kleinere Unternehmen auf Online-Marketing und das Fachwissen von Experten.
Wie reagiert der stationäre Händler auf die zunehmende Konkurrenz durch Online-Shops? Wie gehen Mittelständler mit den veränderten Konsumgewohnheiten um? Dies hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Berliner Agentur Heilemann&Co. in einer repräsentativen Studie untersucht.
Ein Fazit: Die Online-Konkurrenz führt langsam aber sicher zu einem Umdenken. Der Mittelstand ist im Internet präsent, tastet sich aber eher behutsam vor. 90 Prozent der von der GfK befragten kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) haben eine eigene Internetseite. Fast die Hälfte präsentiert sich in sozialen Netzwerken wie Facebook (43,7 Prozent). 41,3 Prozent schalten Anzeigen bei Google und 28,4 Prozent optimieren ihre Internetseite, um von möglichen Kunden besser gefunden zu werben. Doch trotz eines durchschnittlichen Jahresumsatzes von bis zu 500.000 Euro (38,5 Prozent), bei jedem dritten KMU (33,4 Prozent) sogar bis zu einer Million Euro, nahmen bislang nur wenige Mittelständler mehr als ein paar hundert Euro monatlich in die Hand, um mögliche Kunden auch online anzusprechen. Die Budgets steigen nun in 2014 aber deutlich – das zeigt der Jahresvergleich.
Gaben 2013 noch 42,5 Prozent aller KMU monatlich weniger als 100 Euro für Online-Marketing aus, schrumpft ihr Anteil 2014 um 7,5 Punkte auf 35 Prozent. Gleichzeitig steigt der Anteil der Mittelständler mit Monatsbudgets von 100 bis 250 Euro von 18,6 Prozent im Vorjahr auf 25,5 Prozent. 2014 geben 12 Prozent aller KMU (+0,7 Prozent) monatlich mehr als 500 Euro für Internetwerbung aus, 1,9 Prozent (+1,0 Prozent) sogar mehr als 5.000 Euro.
Die wachsenden Budgets zeigen, dass der Mittelstand auf die zunehmende Konkurrenz aus dem Internet reagiert. Zwar verzichten auch 2014 noch 12,7 Prozent aller KMU komplett auf Online-Marketing. Den meisten Unternehmern ist jedoch schon heute bewusst, welche Chancen sie damit verpassen: 59,7 Prozent stimmen der Aussage zu, Online-Marketing sei besser messbar und transparenter als klassische Werbung. Und 61,2 Prozent von ihnen sind überzeugt, Kunden online zielgerichteter und günstiger als auf klassischen Wegen zu erreichen.
Allerdings gibt es auch Bedenken gegenüber der Internetwerbung: 46,4 Prozent der Befragten glauben, Online-Marketing sei teurer und - technisch - komplizierter als klassisches Marketing. Und 71,3 Prozent tun sich schwer, online Konsumenten aus ihrem Einzugsgebiet zu erreichen. Eine Chance für spezialisierte Dienstleister: Bereits 40,5 Prozent aller kleinen und mittelständischen Unternehmen sind deshalb bereit, auf das Fachwissen und die Erfahrung von Experten zu setzen. Neben der digitalen Marketingstrategie stehen dabei insbesondere Suchmaschinen-, Display- und E-Mail-Marketing im Vordergrund.
„Die Konsumgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren mit dem Siegeszug des Internets und der schnellen Verbreitung von Smartphones rapide verändert: Wer heute nicht online sichtbar ist, hat es zunehmend schwer, von Konsumenten wahrgenommen zu werden“, so Heilemann&Co.-Geschäftsführer Fabian Heilemann. „Vor dem Hintergrund der Digitalisierung findet ein 'Survival of the fittest' statt, dem sich lokale Unternehmen nicht verschließen können, wenn sie auch in Zukunft erfolgreich sein möchten.“