
Tabu:
Modibodi macht Schluss mit blauer Ersatzflüssigkeit
Blut und Schmerzen: Das Periodenunterwäsche-Label will zeigen, wie sich die weibliche Periode wirklich anfühlt. Facebook sperrte den Clip prompt - doch Modibodi ließ sich das nicht gefallen.

Foto: Modibodi
Die typische Werbung für Binden, Tampos und Co. sieht immer ähnlich aus: Fröhliche Frauen, die Sport treiben, tanzen und das Leben genießen - das ist schön, entspricht aber nicht wirklich der Realität. Und Blut gibt es in der Werbung schon gleich gar nicht zu sehen. Das australische Periodenunterwäsche-Label Modibodi will das jetzt ändern und setzt sich für die Enttabuisierung der Periode ein. Anstatt der üblichen blauen Ersatzflüssigkeit wird die Farbe Rot für die Darstellung des Blutes verwendet und Frauen zeigen, wie es ihnen mit Regelschmerzen wirklich geht.
Dass das Offensichtlich ein Tabu ist, bestätigte jetzt Facebook. Das soziale Netzwerk sperrte den 60-Sekünder - mit der Begründung, die Anzeige verstoße gegen seine Richtlinien bezüglich schockierender, respektloser oder übermäßig gewalttätiger Inhalte. Modibodi ließ sich das jedoch nicht gefallen und nach einer inhaltlichen Prüfung gab Facebook den Clip schlussendlich wieder frei.
"Der Film sollte die sehr reale und natürliche Seite der Periode zeigen"
Laut Modibodi-Gründerin und CEO Kristy Chong sei das Unternehmen von Facebook jedoch zuerst aufgefordert worden, drei Szenen, die die Farbe Rot zur Darstellung von Menstruationsblut verwenden, herauszuschneiden. "Unser Ziel für diesen Film war es, den Geist der Menschen zu öffnen, indem wir das Stigma einer für Frauen völlig natürlichen Körperfunktion entfernen", sagt Chong. "Der Film sollte nicht absichtlich schockierend oder provokativ sein, sondern die sehr reale und natürliche Seite der Periode zeigen. Wir haben vom ersten Tag an Rot verwendet, um Blut darzustellen. Unsere Kampagne 'The New Way to Period' zeigt die Menstruation, wie sie tatsächlich ist und dass es bessere Möglichkeiten gibt als umweltschädliche Einwegbinden, -einlagen und -tampons. Wir haben das 21. Jahrhundert und es ist enttäuschend, dass Facebook das Gespräch rund um die Menstruation nicht normalisieren will. Wir stellen auch fest, dass andere Medienplattformen nicht die gleiche Richtung wie Facebook eingeschlagen haben."
Die Kampagne wurde von der australischen Kreativagentur Emotive entwickelt, Regie führte die Australierin Dani Pearce.