
Jägermeister:
Musiker MC Fitti: "Ich habe keine Berührungsängste mit Marken"
Jägermeister hat mit seiner Blaskapelle eine neue Scheibe herausgebracht. Dabei haben auch Musiker wie Cro, Sido oder McFitti mitgewirkt. Im Interview erzählt MC Fitti, warum Musiker immer stärker mit Marken zusammenarbeiten. Und warum er sich trotzdem nicht als Markenbotschafter fühlt.
Die Kräuterlikörmarke Jägermeister hat mit ihrer eigens zusammengestellten Blaskapelle eine neue Scheibe herausgebracht. Bei der Record-Release-Party in Berlin feierten über 1000 Leute. Beim neuen Projekt haben die Musiker Cro, Das Bo, MC Fitti, Flo Mega, Sido, Scooter sowie Marteria und Alligatoah mitgewirkt. Im Interview erzählen der Musiker MC Fitti - hat für die aktuelle Saturn-Kampagne einen Song beigesteuert - und Nadine Strotmann, Leiterin Eventmarketing bei Jägermeister, warum Musiker immer stärker mit Marken zusammenarbeiten.
Jägermeister und Blaskapelle – mussten Sie als Künstler lange überlegen, an dem Projekt teilzunehmen?
MC Fitti: Nein, gar nicht, ich kenne die Leute von Jägermeister nun schon seit einiger Zeit, habe auch auf dem Gasthof bei Festivals schon tolle Konzerte gespielt und von daher war es für mich gar keine Frage, dass ich dabei bin.
Woran denken Sie bei der Marke Jägermeister?
MC Fitti: An das letzte Jahr im Tourbus, #Mamahalblang!
Hatten Sie als Künstler zuvor schon für andere Marken/Brands Musik gemacht?
MC Fitti: Ja, ich habe keine Berührungsängste mit Marken, weil sie in meiner Welt und in der Welt meiner Fans eine wichtige Bedeutung haben. Ich habe aber immer nur mit Marken zu tun, die auch zu mir passen und die in meiner Welt wichtig sind. So habe ich zum Beispiel die Musik für die aktuelle Saturn Kampagne "Bei Technikfragen Tech-Nick fragen" beigesteuert und mit meinen Freunden von E-Plus einen Song für deren großartiges Whatsapp-SIM gemacht….
Werden Künstler in Zukunft noch stärker die Rolle von Markenbotschaftern übernehmen?
MC Fitti: Das kann ich nicht beurteilen, ich kann da nur für mich sprechen, ich bin aber für Jägermeister kein Markenbotschafter, ich bin Musiker und habe mit der Blaskapelle Musik gemacht.
Nadine Strotmann: Die Zusammenarbeit zwischen Jägermeister und der Musikszene Deutschlands ist etwas, das wir seit Jahren aufgebaut und vorangetrieben haben. Eine Partnerschaft entsteht bei uns immer aus gemeinsam entwickelten Ideen heraus - so dass sie beiden Seiten einfach Spaß macht. Nur so kann Musikmarketing glaubwürdig sein. "Markenbotschafter" scheint mir da gar nicht das richtige Wort zu sein – zumal wir mit den Künstlern keine Werbeverträge machen. Aber zur Frage: ja sicherlich werden wir auch künftig mit Musikern arbeiten und gemeinsame Projekte verwirklichen. Wir tun das zum Beispiel auch im Rahmen unseres Konzeptes "Wolfenbütteler Festspiele", in dem wir Künstlern die Möglichkeit geben, sich neu und ungesehen zu inszenieren und ihre Bühnenträume zu verwirklichen.
Können Musiker noch selbst über diese Partnerschaften entscheiden oder arrangiert dies das Label und der Agent?
MC Fitti: Ich weiß nicht, wie das bei anderen Musikern ist. Ich entscheide über alles selbst.
Cro, Sido, Haddaway, Marteria – verträgt eine einzelne Marke so viele verschiedene Künstler?
MC Fitti: Das müssen sie eine Marke fragen.
Nadine Strotmann: Die Vielseitigkeit und der Clash der Genres ist gerade das, was das Musikmarketing bei Jägermeister ausmacht. Jägermeister steht dafür, Dinge zusammen zu bringen, die vermeintlich nicht zusammen passen wie Hiphop im Blaskapellen-Sound…. Da ist es sogar sinnvoll, diesen Clash auf unterschiedliche Arten zu spielen. Wichtig ist uns, dass bei allen das Lebensgefühl stimmt.
Welche Botschaft kann ein Musiker für eine Marke wie Jägermeister vermitteln?
MC Fitti: Das weiß ich nicht, ich finde die Version meines Hits 30 Grad in der JM Blaskapellen Version einfach toll und habe damit viel Spaß. Ich glaube, das ist es, worum es den anderen Künstlern auch geht. Da ist ja keiner eingekauft worden. Hier geht es nicht um Geld, sondern um ein besonderes und vor allem lustiges Projekt.
Nadine Strotmann: Ganz viel: Er kann seine Begeisterung an der Sache und natürlich auch am Produkt auf unsere Verwender übertragen, er kann dem Zuschauer unser Lebensgefühl vermitteln, für gute Stimmung sorgen, dem Publikum einfach eine gute Zeit bescheren. Und das alles auf sehr glaubwürdige Art, weil die Projekte individuell entwickelt wurden und nicht austauschbar sind.