
Invesorengespräche:
N24 an insolventer dapd interessiert
Der Fernsehsender N24 hat ein Auge auf die insolvente Nachrichtenagentur dapd geworfen. Vertreter der N24-Geschäftsführung sollen sich vergangene Woche mit Interims-Chef Wolf von der Fecht getroffen haben. Offenbar war auch N24-Gesellschafter Stefan Aust dabei.
Der Fernsehsender N24 hat ein Auge auf die insolvente Nachrichtenagentur dapd geworfen. Vertreter der N24-Geschäftsführung sollen sich vergangene Woche mit dem Insolvenzexperten Wolf von der Fecht getroffen haben, der als alleiniger Geschäftsführer der insolventen dapd-Gesellschaften Ausschau nach Investoren hält. Das berichtet der W&V-Schwestertitel "Kontakter" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Branchenkreisen zufolge war Thema des Treffens, ob sich N24 als Partner an der angeschlagenen Agentur beteiligt und an einem Fortführungskonzept des Nachrichtenlieferanten mitarbeitet.
An dem Gespräch soll dem Vernehmen nach auch der ehemalige "Spiegel"-Chefredakteur und N24-Gesellschafter Stefan Aust teilgenommen haben. Aust gilt als erfahrener Sanierungsexperte. Er hatte geholfen, die Ertragslage von N24 durch einen geschickten Umbau des Senders deutlich zu verbessern. Heute ist der TV-Kanal nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von 1,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen Marktführer unter den Nachrichtensendern.
Stefan Aust betonte auf Anfrage, dass er über Namen seiner Gesprächspartner generell keine Auskunft gibt. Sprecher von N24 sowie des dapd-Insolvenzexperten von der Fecht wollten sich gegenüber dem "Kontakter" ebenfalls nicht äußern.Die Nachrichtenagentur dapd war vor rund 14 Tagen nach rasantem Wachstum völlig überraschend in die Insolvenz gerutscht.