Um im Wettbewerb um Aufmerksamkeit Profil zu gewinnen, kündigten kürzlich auch Printmedien wie "Stern“, "Welt“, "WAZ“, "Focus“ und die Nachrichtenagentur DAPD an, mehr in investigative Recherche investieren zu wollen. Fraglich ist allerdings, ob es sich dabei um Symbolik handelt oder um ernstgemeintes Engagement -- oder ob mit der Konzentration auf Rechercheteams gar die Struktur für weitere Rationalisierungsmaßahmen in den Ressorts geschaffen wird.

Hans Leyendecker, Leiter des Ressorts investigative Recherche bei der "Süddeutschen Zeitung" glaubt, dass die Konzentration investigativer Kräfte in einer Redaktion grundsätzlich "inspirierend auf andere Ressorts wirken" kann. Allerdings müsse man abwarten, ob es sich bei der ein oder anderen Aktion "nicht um reines Marketing" handle.

W&V hat die PR-wirksam angekündigten Investigativteams unter die Lupe genommen. Wie sich die Teams zusammensetzen, ob tatsächlich investiert oder nur umorganisiert wird, und wo die Risiken solcher Redaktions-Elitetruppen liegen, welche der angekündigten Konstellationen Sinn macht und wohinter sich womöglich nur PR-Geklingel verbirgt,

lesen Sie in der aktuellen W&V (EVT: 29.07.2010).


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.