
NDR kann drohende Millionenklage abwenden
NDR nimmt seine Aussagen über den Dienstleister für Streitkräfte in Krisengebieten, die Ecolog AG, zurück.
In einem Streit mit der Ecolog AG rudert der NDR zurück und kann damit eine mögliche Millionenklage abwenden. Der Sender hat seine Behauptungen, die in einem Radio-Beitrag gemacht wurden und auch auf Tagesschau.de veröffentlicht wurden, zurückgezogen und sich beim Inhaber der Ecolog AG, Nazif Destani, entschuldigt.
Jens Peter Marquardt, Leiter Programmgruppe Politik und Aktuelles bei NDR Info schreibt an den Firmen-Inhaber Destani: „Soweit durch die vom Landgericht Hamburg untersagten Äußerungen der Verdacht illegaler Handlungen der Firma Ecolog erweckt worden ist, bedauert der Norddeutsche Rundfunk dies, auch im Namen der beteiligten Mitarbeiter und Redakteure. Die dem NDR seinerzeit vorliegenden Hinweise haben sich nicht bestätigt“. In dem entsprechenden Entschuldigungsschreiben weisen die Programmverantwortlichen auch darauf hin, dass entsprechende Veröffentlichungen „auf den Webseiten, im Rundfunk und anderswo zurückgenommen bzw. gelöscht" worden sind.
In dem Beitrag Anfang 2010 hatte der Sender behauptet, die Firma Ecolog, ein Dienstleister für Streitkräfte in Krisengebieten, sei in Organisierte Kriminalität verstrickt. Außerdem äußerte der NDR den Verdacht, dass die Ecolog AG Aufträge der ISAF (International Security Assistance Force) in Afghanistan für illegale Handlungen missbraucht habe. In diesem Zusammenhang wurde auch der Begriff „Drogenschmuggel“ genannt. Weiter berichtete der NDR über mögliche Hinweise auf „Organisierte Kriminalität“ durch die Familie des Ecolog Gründers. Dafür kassierte der NDR bereits im Frühjahr eine Einstweilige Verfügung vom Landgericht Hamburg. „Die Vorwürfe sind sämtlich haltlos und ohne jede Substanz“, erklärte Thomas Wachowitz, Geschäftsführender Vorstand der Ecolog AG seinerzeit und kündigte an, man werde möglicherweise gegen den NDR Schadensersatzansprüche geltend machen. Dem NDR drohte eine Millionenklage. Darauf hat das Unternehmen nun verzichtet; beide Parteien haben sich jetzt außergerichtlich geeinigt, wie NDR und Ecolog bestätigen.