
Na sowas: Verleger loben Mediathek-App des ZDF
So sollten alle Apps von ARD und ZDF aussehen, finden die Zeitungsverleger mit Blick auf die neu gestartete Mediathek-App des ZDF.
Mit ungewohntem Lob überschütten die Zeitungsverleger die neue Mediathek-App des ZDF. Von "positiver Resonanz" spricht Dietmar Wolff: "Wenn nach diesem Modell künftig alle öffentlich-rechtlichen Angebote auf Tablets und Smartphones gestaltet werden, dann ist der Konflikt zwischen Verlagen und den Rundfunksendern gelöst", so der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in Berlin.
Und was gefällt den Verlegern an dieser App im Gegensatz zur "tagesschau"-Offerte? Die Mediathek-App zeige, dass die Präsentation von Bewegtbildbeiträgen auf den neuen digitalen Endgeräten ohne lange Texte auskomme, so Wolff. Damit konzentriere sich das ZDF auf seinen originären Auftrag und auf seine Kernkompetenz. Wolff packt die Gelegenheit beim Schopfe und ruft - mit Blick auf die von Zeitungsverlagen im Juni eingereichte Klage gegen die "Tagesschau"-App der ARD - die ARD-Verantwortlichen zur Umkehr auf. "Weg mit den textdominanten presseähnlichen Produkten, stattdessen Bewegtbildangebote mit einigen knappen Textzeilen. So sollte auch die Tageschau für Tablets und Smartphones produziert werden", sagt Dietmar Wolff.
Die Mediathek-App des Zweiten ist in der Nacht zum Montag erschienen – und damit mehrere Monate später als erwartet. Schlicht gehalten, können Beiträge gesucht werden oder Rubriken wie "Nachrichten", "Sendung verpasst", "Live", "Sendungen A-Z" oder Sender" aufgerufen werden. Was den Verlegern recht ist, wirkt auf den Nutzer allerdings nichtssagend.