
#dankeLMUklinik:
Nach Corona-Clip: Klinikum entlässt Mitarbeiterin
Nachdem eine Mitarbeiterin der Uniklinik LMU in München ein Video in der Pathologie aufgenommen und auf Instagram veröffentlicht hat, wurde sie umgehend von ihrem Dienst freigestellt. Das hat gleich mehrere triftige Gründe.

Foto: Symbolbild: sfam_photo / Shutterstock
Einer Pathologie-Mitarbeiterin des LMU Klinikums wurde gekündigt, nachdem sie auf Instagram ein Video postete, auf dem sie mit unbestätigten Aussagen gegen die Bundesregierung wetterte. So habe sie von einer Sonderregelung eines Ministeriums erfahren, dass ungeimpfte Klinikmitarbeiter künftig einen PCR-Test vorweisen müssten, den sie selbst bezahlen sollten.
Auf welche Verordnung die Klinik-Mitarbeiterin sich dabei stützte, bleibt völlig unklar. In dem Video gab sie außerdem an, sie habe vor, eine Bewegung namens "Paragraph 32" zu starten. Dies ist der Paragraph für Notwehr im Strafgesetzbuch, der unter anderem besagt: Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig. Denn, so wettert die junge Frau in dem Clip weiter, für sie sei die neue Regelung Volksverhetzung und Diskriminierung.
Ihrer Meinung nach gebe es den derzeitigen Notstand in den Kliniken nicht wegen Corona, sondern wegen des Fachkräftemangels, sagte die Frau weiter, die das Video ohne Maske in der Leichenhalle des Klinikums drehte. Dabei verwendete sie mehrfach Kraftausdrücke und prophezeite eine Kündigungswelle der Klinik-Mitarbeiter. Für ihre Aussagen erntete sie viele zustimmende Kommentare anderer Nutzer, die teilweise von Instagram sofort gelöscht wurden.
Die Ludwig-Maximilians-Universität reagiert auf Twitter
Auch die Uniklinik reagierte umgehend auf die Wutrede der Mitarbeiterin. Sie bekam sofort Hausverbot und wurde von ihrem Dienst freigestellt. "Die LMU distanziert sich aufs Schärfste von dem Inhalt des Videos einer Pathologie-Mitarbeitern", heißt es auf dem Twitter-Account der LMU.
Nicht nur seien die Aussagen der Mitarbeiterin unbestätigt, es sei zudem verboten, in den Räumen der Klinik Videos für Privatzwecke und ohne Genehmigung zu drehen. Eine fristlose Kündigung der Mitarbeiterin werde auf den Weg gebracht. Die LMU appellierte an die "Umsicht und Rücksicht aller" bei der Aufgabe, kranken Menschen zu helfen und das am Limit arbeitende Klinikpersonal zu entlasten. Solche Videos würden dazu nicht beitragen.
Während sich unter dem Hashtag #solimitsamii zahlreiche Instagram- und Twitter-Nutzer mit der Pathologie-Mitarbeiterin solidarisieren, erfährt auch das Klinikum viel Zuspruch für das konsequente und schnelle Handeln. Unter dem Hashtag #dankeLMUklinik heißt es unter anderem: "Auf mich wirkt es gut, zu wissen, dass Influenzanerinnen (hihi) ab sofort nicht mehr pietätlos ihren Schwachsinn live aus der Leichenhalle senden dürfen" oder "So jemand hat aber ganz und gar nichts in einem derart wichtigen Job zu tun, sorry aber danke LMU-Klinik. Sofortige Kündigung war der einzige Weg."