
Gipfel-Klau der Zugspitze:
Nach dreister Werbeaktion: "Bild" versöhnt Ösis und Piefkes
Retourkutsche: "Bild"-Reporter klauten das Bild der Kaiserin Sisi und platzierten stattdessen ein Foto von Angela Merkel in der Wiener Hofburg.
"Bild" grätscht sich in eine dreiste Werbeaktion, die Ende Oktober Garmisch-Partenkirchen und Zugspitz-Freunde in helle Aufregung versetzt hat: Ein Team des Springer-Boulevardblattes hat jetzt das Bildnis der Kaiserin Sisi aus der Wiener Hofburg "entführt" und auch wieder zurückgebracht – als Antwort auf den Klau eines Felsenstückes von der Spitze des höchsten deutschen Berges durch Österreicher. Nicht weiter schlimm? Durchaus, denn die Werbeaktion der Wiener Modellbaumesse drohte die gültige Höhenangabe von 2961 Metern für die Zugspitze zu gefährden (was sie letztendlich nicht tat, zumal der entwendete Stein mitgebracht worden war). Das Ganze wurde auch noch provokativ via YouTube verbreitet.
"Bild"-Reporter klauten nun in einer Nacht- und Nebelaktion das Bild der einstmals bayerischen Prinzessin aus dem Sisi-Museum und platzierten stattdessen eine Fotografie von Angela Merkel - freilich unter großem Trommelwirbel im eigenen Blatt. Da ist dann auch den Österreichern schnell ein Licht aufgegangen: Das kann doch nur ein PR-Gag sein! Die Presse jedenfalls hatte ihren Spaß. Und das Museum? Wusste Bescheid. Kuratorin Olivia Lichtscheidl sagt der "Bild" nach der Rückkehr der Kaiserin: "Wir fanden die Zugspitzen-Aktion witzig und haben der Retourkutsche zugestimmt. Zu keiner Zeit waren wertvolle Exponate in Gefahr, Sisi ist wieder da."
Kommentare zum Bildertausch zeigen, dass die Österreicher den "Piefkes" Respekt zollen für ihren Humor. Und die "Ösis"? Die Wiener Hofburg reagiert mit Witz. Das Konterfei der Bundeskanzlerin darf bleiben und einen festen Platz im Sisi-Museum einnehmen – gleich am Eingang. Wer hätte das gedacht: "Bild" versöhnt Ösis (so nennen wir Deutschen die Nachbarn) und Piefkes (so heißen Deutsche in der Alpenrepublik).