Auf den hinteren Rängen finden sich hingegen alte Bekannte wieder: McDonald's, Kik, die Deutsche Bank oder H&M schaffen es nicht, ihr schlechtes Nachhaltigkeitsimage langfristig zu verbessern. Wie viele andere Unternehmen unterschätzten sie dabei den Wert der Kommunikation, so die Studienautoren. "Die Befragungen zeigen, dass Kunden die Kommunikation der Top-5-Unternehmen als leicht verständlich, glaubwürdig und konsistend empfinden. Bei den Flop-5-Unternehmen ist das Gegenteil der Fall", sagt Christoph Kahlert, Geschäftsleiter von Serviceplan Corporate Reputation. "Wir sehen auch: Authentizität wird für Marken und Unternehmen bei der Vermittlung von Nachhaltigkeit immer entscheidender. Kunden beobachten genau, welche Haltung ein Unternehmen vertritt und was ein Unternehmen wie kommuniziert. Inkonsistenz wird von Verbrauchern bestraft, wie man am Bio-Burger von McDonald's sieht."  

Die Prioritäten müssen stimmen, um mit Nachhaltigkeit Reputation aufzubauen: An oberster Stelle sind "konsequentes Nachhaltigkeitsengagement und gelebte Corporate Responsibility" gefragt, im zweiten Schritt dann kunden- und stakeholderorientierte Kommunikation.  

An den Ergebnissen ließe sich außerdem ablesen, dass Kunden Nachhaltigkeit stärker der Produktqualität zuordnen. Denn beim Gesamtimage habe die Bedeutung der Nachhaltigkeit zu Gunsten der Qualität leicht abgenommen, so Kahlert. "Erkennbar ist womöglich eine erste Tendenz, dass einige Nachhaltigkeitsaspekte nicht mehr separat bewertet werden, sondern der Produktqualität zugerechnet werden." Kahlert wertet dies als Vorteil: "Unser Credo 'Nachhaltigkeit ist das neue Premium' bleibt für Marken daher höchst relevant". 

Die Nachhaltigkeitsstudie "Sustainability Image Score (SIS)" wird von Facit Research in Kooperation mit Serviceplan Corporate Reputation und der "Wirtschaftswoche" durchgeführt. Die Ergebnisse des SIS 2016 basieren auf einer Onlinebefragung von 9.000 Verbrauchern zu 106 Unternehmen aus 16 Branchen. 


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.