
Nebentätigkeit von TV-Moderatoren: HR spricht von "Neid-Debatte"
Nach dem kritischen Bericht des NDR-Medienmagazins "Zapp" über hoch bezahlte Nebentätigkeiten von Moderatoren reagieren die betroffenen Fernsehsender gelassen.
Nach dem kritischen Bericht des NDR-Medienmagazins "Zapp" über hoch bezahlte Nebentätigkeiten von Moderatoren reagieren die betroffenen Fernsehsender gelassen. "Bei uns ist alles streng geregelt", sagte ZDF-Sprecher Alexander Stock am Freitag. Nebentätigkeiten von festen Mitarbeitern sind genehmigungspflichtig. Bei freien Mitarbeitern gilt das nur, wenn ein Genehmigungsvorbehalt vertraglich vereinbart wurde. Ein vollständiges Verbot von Nebentätigkeiten ist aus rechtlichen Gründen ausgeschlossen." Das Thema werde hochgejazzt.
"Zapp" hatte am vergangenen Mittwoch über Journalisten und Moderatoren wie Tom Buhrow ("Tagesthemen"), Claus Kleber ("heute-journal") und Petra Gerster ("heute") berichtet, die bis zu 20.000 Euro für Gast-Vorträge bei Unternehmen und Verbänden verlangten. Am Freitag war die Sendung dann Thema in einigen großen Blättern, darunter die "Süddeutsche Zeitung" und die "Bild".
"Ich halte das für eine Neid-Debatte, deshalb macht die "Bild"-Zeitung ja auch damit auf", sagte Tobias Häuser, Sprecher des Hessischen Rundfunks (HR). Die beim HR beheimatete ARD-Börsenexpertin Anja Kohl ("Börse im Ersten") war ins "Zapp"-Visier geraten, weil sie unter anderem Veranstaltungen von börsennotierten Unternehmen moderiere. "Anja Kohl ist eine freie Mitarbeiterin des HR. Im Gegensatz zu Festangestellten muss sie ihre Nebentätigkeiten nicht genehmigen lassen. Trotzdem spricht sie ihre Nebenjobs mit ihrem Vorgesetzten ab", sagte Häuser. Bislang gebe es keine Hinweise auf Interessenkonflikte und keinen Handlungsbedarf, was ihre Sendung angehe.