"Die Europäische Verbraucherorganisation BEUC begrüßt die Entscheidung von Nestlé, Nutri-Score auf breiter Ebene einzuführen. Untersuchungen, die in mehreren Ländern durchgeführt wurden, zeigen, dass das Nutri-Score-System Verbraucher derzeit am besten dabei unterstützt, gesündere Entscheidungen zu treffen", erklärt Monique Goyens, Generaldirektorin von BEUC. Der Europäische Verbraucherverband befürwortet daher eine verbindliche Vorschrift von Nutri-Score. Bislang aber ist Nutri-Score ein freiwilliges Kennzeichnungssystem, das Lebensmittel und Getränke nach ihrem Nährwertprofil klassifiziert und auf einer farbigen Skala von A (gesündere Entscheidungen) bis E (weniger gesunde Entscheidungen) anordnet. Das zutreffende Feld wird dabei hervorgehoben.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte sich zuletzt nach langem Streit und einer Verbraucherbefragung auf den Nutri-Score festgelegt und eine entsprechende Verordnung auf den Weg gebracht. Das Kabinett und der Bundesrat sowie die EU-Kommission müssen dieser noch zustimmen. Der Rechtsrahmen soll Mitte 2020 stehen.

Nestlé will mit dem Nutri-Score zwar eine Signalwirkung erzielen, der weltgrößte Lebensmittelkonzern steht aber auch unter Druck, da Konkurrenten wie der französische Lebensmittelriese Danone den Nutri-Score bereits eingeführt haben. Aldi, Lidl und Rewe haben angekündigt, die freiwillige Kennzeichnung zumindest für Teile ihrer Eigenmarken einführen zu wollen. Auch die Handelskette Edeka und ihre Tochter Netto testen derzeit drei Nährwertkennzeichnungen bei Eigenmarken, darunter den Nutri-Score, wollen die Ergebnisse aber noch abwarten. Als erster Getränkehersteller kündigte laut Foodwatch Frankenbrunnen an, den Nutri-Score einzuführen. (avf/dpa)