
Prospektwerbung:
Netto nutzt Notvorrat-Liste für Eigenwerbung
Panikmache oder vernünftige Vorsorge? Die Vorratsempfehlung der Bundesregierung für die Bevölkerung hat für Aufsehen gesorgt. Discounter Netto setzt die Notfall-Liste nun im eigenen Prospekt ein.

Foto: W&V
Panikmache oder vernünftige Vorsorge? Der Krisenplan der Bundesregierung für die Bevölkerung hat auf jeden Fall für Aufsehen und Diskussionen gesorgt. Die "Konzeption Zivile Verteidigung" empfiehlt Bürgern, sich für den Katastrophenfall vorsorglich für zehn Tage mit Lebensmitteln und Trinkwassern einzudecken. Und offenbar hat die Hamstervorrat-Checkliste etliche Bundesbürger ins Grübeln gebracht.
Notfall-Ausrüster verzeichneten kurz nach der Bekanntgabe einen regelrechten Bestell-Boom: Notfall-Pakete mit Trockennahrung, Tabletten zur Wasserreinigung, Einmaltoiletten, Kurbelradio, Sturmlaterne und Gaskocher finden verstärkten Absatz - ob vom Versandriesen Amazon oder vom kleinen Spezial-Anbieter. Der deutsche Lebensmittel-Handel dagegen sieht noch keinen großen Ansturm auf Mineralwasser, Konserven oder Trockennahrung, wie Sprecher von Rewe, Aldi Süd und Aldi Nord gegenüber dpa bestätigten.
Das kann man ja ändern, hat sich offenbar der Discounter Netto gedacht und bewirbt in seinem aktuellen Prospekt ganz offensiv die Hamsterliste der Bundesregierung. Auf einer Doppelseite listet der Discounter akribisch die offiziellen Vorratsempfehlungen auf, inklusive Gramm-Angaben. Und daneben stehen die bei Netto erhältlichen Produkte, wie Sultaninen, Bohnenkaffee, Salami oder Teelichter. Schön übersichtlich, zum Abhaken beim nächsten Großeinkauf. Und für weniger als 45 Euro hat man seine Bürgerpflicht erfüllt. Schlaue Eigenwerbung.