
Elvir Osmankovic:
Neues Corporate Design für Bündnis 90/Die Grünen
Der freie Kreativdirektor Elvir Osmankovic, früher Kreativdirektor bei Zum goldenen Hirschen (ZgH) Berlin, hat für Bündnis 90/Die Grünen ein neues Corporate Design entwickelt. W&V Online zeigt die ersten Motive.
Bündnis 90/Die Grünen nutzen ihre Zeit in der Opposition, um sich optisch frisch zu machen für die kommenden Wahlen. Die Bundeszentrale der Partei hat den früheren Kreativchef von Zum goldenen Hirschen, Berlin und jetzigen freien Kreativdirektor Elvir Osmankovic angeheuert, um das Corporate Design der Partei aufzufrischen. Die Arbeit des Kreativen im Auftrag der Partei-Geschäftsführung in Berlin mündete in ein neues Design-Handbuch. Die Bundespartei hat den grünen Landesverbänden das neue CD-Manual in dieser Woche vorgestellt. Es löst den alten Auftritt von 2008 ab.
Das neue Corporate Design soll der Partei bei kommenden Landtagswahlkämpfen bis hin zur Bundestagswahl 2017 ein zeitgemäßes Erscheinungsbild, mehr Wiedererkennbarkeit und eine optische Klammer verschaffen. „Das Ziel ist, Grün im Straßenbild stärker durchzusetzen und einen höheren Wiedererkennungswert zu erreichen“, sagt Robert Heinrich, Chef der Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnenleiter bei den Bundesgrünen.
Dabei sollen neue Schriften helfen, zum Beispiel die junge Seriphenschrift Arvo für die Headlines auf den Plakaten. Es ist eine kostenlose Open Source-Schrift, ursprünglich ein Webfont, der für die Grünen leicht modifiziert wurde. Die Partei erhofft sich von der modernen Schrift auch mehr Prägnanz in Social Media-Kampagnen. Die Grünen wollen mit der nichtkommerziellen Schrift auch die Hemmschwelle für politische Unterstützer senken: Sie müssen nun keine Lizenz mehr erwerben, wenn sie mit der Schrift arbeiten wollen.
Die Plakate bekommen einen neuen grünen Fond, ein "aufgerauhtes" Grün mit Struktur, das die Fläche nicht technisch kühl, sondern lebendig und anfassbar wirken lassen soll. Zwei kräftige Linien fassen die Typo auf den Plakaten ein. „Wir wollen damit ein klares Statement abgeben, einen Auftritt schaffen, an dem das Auge hängen bleibt“, sagt Heinrich. Die Plakate sollen optisch auf drei unterschiedliche Arten funktionieren können – entweder mit Illustrationen, mit reportagigen, emotionalen Fotografien oder als reine Typograhievariante - mit großen Lettern über die ganze Breite des Plakats, lediglich unterstützt von kleinen Icons.
Einzig das Logo bleibt unangetastet, bis auf die blaue Linie unter dem Schriftzug Bündnis 90/Die Grünen – sie wird etwas heller. Die Sonnenblume soll allerdings in Zukunft auch als eigenständiges Key Visual ohne den Schriftzug eingesetzt werden. Magenta als Störfarbe bleibt. Die Grünen hatten die Farbe ja schon für sich entdeckt, bevor sie auch die FDP gut fand.