Nielsen: Aufwärtstrend im Werbemarkt setzt sich fort
Die Aufwendungen für klassische Werbemaßnahmen lagen laut Nielsen Media Research im November 2009 über dem Vorjahresmonat.
Der leichte Aufwärtstrend auf dem Bruttowerbemarkt setzte sich im November fort: Die Aufwendungen zu Listenpreisen lagen rund 3,6 Prozent über dem Vorjahresmonat. Das geht aus den an diesem Montag veröffentlichten Zahlen von Nielsen Media Research hervor. Zu berücksichtigen ist dabei, dass sich im November 2008 bereits erste kleine Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise bei den Spendings bemerkbar machten.
Die gesamten Ausgaben für Inserate und Spots blieben damit von Januar bis Ende November noch um 1,3 bis 1,4 Prozent unter dem Vorjahr und lagen insgesamt bei 18,7 Milliarden Euro. Die Forscher von Nielsen hoffen, „dass die positive Entwicklung anhält“. Bei einem besonders guten Dezember-Verlauf ist jedenfalls im Gesamtjahr 2009 zumindest bei den Bruttozahlen das Niveau des Vorjahres noch möglich.
Das größte Plus weist im Elf-Monats-Zeitraumder Bereich Außenwerbung auf. Nielsen beziffert den Zuwachs bei den erhobenen Outdoor-Medien auf 10,5 Prozent. TV und Hörfunk legten um 1,5 beziehungsweise 1,2 Prozent zu, Tageszeitungen blieben etwa auf Vorjahresniveau. Nielsen lässt allerdings Rubrikenmärkte außen vor – und Stellen-, Immobilien- oder PKW-Kleinanzeigen sind laut ZMG massiv rückläufig. Publikumsmagazine blieben im Elf-Monats-Zeitraum rund zwölf Prozent unter ihrer Vorjahresleistung.
Unter den großen Werbebranchen haben im Jahr 2009 bislang vor allem die Handelsorganisationen die Bruttoausgaben erhöht: Gegenüber dem Vorjahr betrug das Plus infolge harter Preisschlachten unter Aldi, Lidl und Kollegen hier fast acht Prozent. Jeweils über zehn Prozent mehr als 2008 wurde auch für Arzneimittelwerbung, Haarpflegeprodukte und Milchprodukte aufgewendet.
Der traditionell aktivste Werbungtreibende, die Media-Saturn-Holding, blieb bis Ende November 2009 mit den Spendings leicht unter Vorjahr. Der Konzern hatte dabei für seine Media-Märkte mehr, für die Saturn-Kette hingegen weniger Inserate und Spots geschaltet. Procter & Gamble steigerte die Aufwendungen um fast ein Viertel, Aldi um neun Prozent, L’Oréal Haarkosmetik/Parfümerien um 14, Lidl um 20 und Unilever um 22 Prozent. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Brutto-Netto-Differenz bei den Werbepreisen 2009 größer geworden ist.