
Noch eine Agentur in die Bahn-Affäre verstrickt
Neben EPPA und Berlinpolis ist offenbar noch ein dritter Kommunikationsdienstleister in die PR-Affäre der Bahn verwickelt. Laut "Spiegel" soll sich Allendorf Media damit gebrüstet haben, TV-Promis mit bahnfreundlichen Statements in verschiedenen Medien zu platzieren.
Neben EPPA und Berlinpolis ist offenbar noch ein dritter Kommunikationsdienstleister in die PR-Affäre der Bahn verwickelt. Laut "Spiegel" soll sich Allendorf Media damit gebrüstet haben, die TV-Promis Barbara Eligmann (Sat.1) und Hans Meiser (Ex-RTL) mit bahnfreundlichen Statements in verschiedenen Medien zu platzieren. "Der Spiegel" beruft sich auf einen von Bahnchef Rüdiger Grube angeordneten KMPMG-Sonderprüfungsbericht.
Zur Allendorf-Gruppe um die frühere CDU-Kommunikatorin Gaby Allendorf gehört auch das Küntlermanagement Allendorf Riehl, das neben Eligmann auch Stefan Raab und Wigald Boning betreut. Die Bahn selber hatte in der vergangenen Woche die Agenturen EPPA und Berlinpolis als Dienstleister für PR-Manipulationen genannt. Berlinpolis-Chef Daniel Dettling bestreitet allerdings direkte Verbindungen zur Bahn und verweist auf die Rolle von EPPA - einer Firma, die in Person von Geschäftsführer Rüdiger May allerdings bis 2008 eng mit Berlinpolis verflochten war.
Die umstrittenen PR-Aktionen des Staatskonzerns fanden bereits 2007 statt. Die Bahn hatte damals u.a. Leserbriefe und angeblich neutrale Forenbeiträge in Online-Communities lancieren lassen. Betroffen waren u.a. die Meinungsseiten von Tagesschau.de und Spiegel Online, wo laut "Spiegel" teilweise jeder vierte Eintrag manipuliert war. Der neue Konzernchef Rüdiger Grube hat bereits interne Konsequenzen gezogen und will die Affäre schonungslos aufklären. Auch der PR-Verband GPRA hat sich von manipulativen Praktiken distanziert.