
Nokia und das riskante Crowdsourcing
Im Social Web sucht Nokia nach einem neuen Sound Branding. Der alte "Nokia Tune" soll aufgepeppt werden. Komponieren sollen ihn die Kunden selbst. W&V hat Sound-Experten nach ihrer Meinung befragt: Darf man ein so stark bekanntes Sound-Branding ändern? Und wie demokratisch soll eine Marke überhaupt sein? Manche sehen das Experiment durchaus skeptisch, einer redet sogar von "fahrlässig".
Im Social Web sucht Nokia nach einem neuen Sound Branding. Der alte "Nokia Tune" soll aufgepeppt werden. Komponieren sollen ihn die Kunden selbst. W&V hat Sound-Experten nach ihrer Meinung befragt: Darf man ein so stark bekanntes Sound-Branding ändern? Und wie demokratisch soll eine Marke überhaupt sein?
Zum Hintergrund: Via nokiatune.audiodraft.com sammelt der finnländische Handy-Hersteller Vorschläge und lässt darüber abstimmen. Bis dato sind 150 Vorschläge eingereicht, darunter auch exotische Varianten wie "Nokia Lullaby"(Wiegenlied) oder eine "Reboot"-Fassung. Der Klingelton “Nokia Tune” hat sehr alte Wurzeln: Er basiert auf der Komposition “Grand Vals” des spanischen Gitarristen und Komponisten Francisco Tárrega (1852 – 1909) und wurde erstmalig 1994 mit der Nokia Serie 2100 vorgestellt. Seit der Einführung ist “Nokia Tune” eine der meist gespielten Melodien und wurde zum Standardton hunderter Millionen Nokia Mobiltelefone. Nach Angaben des Herstellers ist er täglich zirka eine Milliarde Mal zu hören.
Partner ist die Audio-Community AudioDraft, die ihre User sonst für Games oder Videos aktiv werden lässt. "Frisch, ausdrucksstark, kreativ und einzigartig" - so wünscht sich Nokia den Klingelton. Zugelassen sind Variationen des alten Stücks, aber auch komplett eigene Stücke und Kompositionen mit 30 Sekunden Länge. Die Aktion läuft bis zum 2. Oktober 2011.